Aktualisiert am 21.12.2020
Am Morgen verlassen wir den Norden von Island und die Gegend um den See Myvatn. Es geht in den Süden mit einem Zwischenstopp im Osten und einem Kurzbesuch der Ostfjorde. Was es tolles zu entdecken gibt in diesem Teil von Island erfährst du hier.
Inhaltsverzeichnis
- Die Ostfjorde von Island
- Zum Abendessen gibt es etwas Besonderes!
- Alles biologisch – ein Bauernhof im Osten Islands!
- Dicker Nebel und schlechte Straßen
- Die schwarzen Strände Islands
- Der Gletscher Vatnajökull
- Jökulsalon Glacier Lagoon (Gletscherlagune)
- Vik – Heimat der Puffins
- Ungewöhnliche Felsformationen im Meer
- Skógafoss (Wasserfall)
- Seljalandfoss (Wasserfall)
Die Ostfjorde von Island
Vielleicht hätten wir uns doch etwas mehr Zeit für die Ostfjorde nehmen sollen, aber die Zeit lies es leider nicht zu. Der kleine Abstecher hat sich aber in jedem Fall gelohnt. Nicht nur, dass ich hier meinen persönlich schönsten Wasserfall von Island gefunden habe, auch die Landschaft ist hier schon wieder komplett anders als noch im Norden. Die vielen unterschiedlichen „Gesichter“ von Island sind sehr beeindruckend.
Es geht bis zur Stadt Seydisfjordur, welche zu Füßen der Berge direkt am Meer liegt. Die idyllisch gelegene Kleinstadt ist Anlaufpunkt für Fähren. Es gibt hier eine kleine „Einkaufsstraße“ mit interessanten Häuserfassaden und einem Regenbogenweg, der direkt bis zur Kirche führt. Von einem Aussichtpunkt, oberhalb der Stadt gelegen, hat man einen tollen Blick auf die Stadt und die Umgebung.
Zum Abendessen gibt es etwas Besonderes!
Bevor es zur Unterkunft im Osten, abseits der Fjorde geht, machen wir einen kleinen Stopp an einem Tannenwäldchen. Ja, auch das gibt es auf Island! Einen Moment denke ich, ich bin in den heimischen Gefilden von Brandenburg unterwegs. Reinzufällig entdecke ich in dem kleinen Wäldchen Pilze. Und wie es sich herausstellt, sind dies Butterpilze. Innerhalb weniger Minuten haben wir unser Abendessen zusammen gesammelt.
Alles biologisch – ein Bauernhof im Osten Islands!
Unsere Unterkunft ist eine Art Bauernhof, der komplett biologisch anbaut. Vom Salat, über Gerste bis hin zu Kartoffeln, Kräutern und mehr. Als Goodie bekommen wir für unser Abendessen sogar einen Salatkopf geschenkt. Das Frühstück am nächsten Morgen, ist wohl das gesündeste, was ich je zu mir genommen habe. Neben einer Art Müsli-Brei, haben es uns vor allem die Pfannkuchen und die Heidelbeere-Marmelade angetan. Alles selbst hergestellt, von den Stoffen, die der Hof zu bieten hat und ohne Geschmacksverstärker, Zucker oder andere Zusatzstoffe!
Dicker Nebel und schlechte Straßen
Vom Osten geht es nun weiter in Süden. Der Weg dorthin erweist sich auf einmal zum Teil als schwierig. Mitten in den Bergen landen wir in einem dicken Nebelfeld, die Sichtweite liegt gerade einmal bei ca. 10 m. Darüber hinaus ist die Ringstraße hier in einem miserablen Zustand. Überall sind tiefe Schlaglöcher. Auf Grund der schlechten Sichtweite, lassen sich diese kaum erkennen. Auch die scharfen Kurven und entgegenkommende Fahrzeuge sind eher ein Glücksspiel. Die Anspannung ist spürbar und wir atmen erst wieder auf als wir ins Tal kommen und den Nebel zurück lassen.
Die schwarzen Strände Islands
Wir erreichen die südliche Küste. Aber auch hier reichen Nebelschwaden, teilweise runter bis auf die Straße. Alles wirkt irgendwie mystisch eingehüllt. Und doch, auf einmal lichten sich die Wolken und die Sonnenstrahlen bannen sich den Weg. Direkt links von uns liegen die schwarzen Strände von Island. Zeit für einen kleinen Stopp und Spaziergang.
Der Gletscher Vatnajökull
Aber neben den Stränden erwartet uns noch ein weiteres Highlight an diesem Tag. Der große Gletscher Vatnajökull, der einen großen Teil Islands bedeckt, reicht mit seinen Gletscherzungen bis an die südlichen Ränder Islands. Die Gletscherzunge Flaajökull schauen wir uns näher an. Eine Wanderung bis zu den Ausläufern ist kein Problem. Manchmal aber gar nicht so einfach, da überall Gletscherwasser die Pfade unpassierbar macht. Möchte man die Gletscherzunge allerdings besteigen, sollte diese aber nur mit einem erfahrenen Bergführer tun, da die Gefahr irgendwo einzubrechen oder abzurutschen einfach zu groß ist. Ich traue mich schon sehr nah an die Gletscherzunge ran. Das helle Blau, das zwischen dem Weiß hervorschimmert, fasziniert mich und zieht mich in seinen Bann. Willkommen zurück in der Eiszeit.
Jökulsalon Glacier Lagoon (Gletscherlagune)
Am nächsten Tag geht es im Süden weiter Richtung Westen. Leider spielt das Wetter heute nicht mit. Es regnet in Strömen. Besser gesagt es sind ganze Regenböen die über die Landschaft und Straße peitschen. Ausgerechnet heute, wo wir die Gletscher Lagune besuchen möchten.
Und für mich steht ein weiteres großes Highlight auf dem Plan. Der „Diamond Beach“, der sich direkt gegenüber der „Glacier Lagoon“ befindet. Hier liegen Eisbrocken am Strand verteilt, die vom Meerwasser umspült werden und je nach Lichteinfall funkeln, wie Diamanten. Ich wollte unbedingt dieses Naturereignis in Bildern einfangen.
Die gewaltigen blauen Eisbrocken, die in der Gletscherlagune umhertreiben, haben die unterschiedlichsten Formen. Lässt man seiner Fantasie freien Lauf, lassen sich auch Figuren in ihnen erkennen. Auch ist es möglich eine Tour auf Gletscherlagune zu buchen. Allerdings hat daran heute niemand Interesse. Nach rund 20 Minuten fotografieren bin ich vom Regen komplett nass, durch vier Schichten bis auf die Haut. Ich muss mich im Auto einmal komplett umziehen. Damit ist mein Höhepunkt, der Diamanten Strand auch gestorben.
Vik – Heimat der Puffins
Es regnet immer noch als wir Vik an der südlichen Spitze erreichen. Neben der Kirche, die am oberen Rand der kleinen Stadt thront, hat Vik noch einen schwarzen Strand zu bieten. Der Sand ist hier besonders fein und in der Ferne kann man Felsformationen im Meer erkennen. Darüber hinaus gibt es an der Küste von Vik noch eine Besonderheit. Hier niesten Puffins bzw. auch Papageientaucher genannt. Was hätte ich dafür gegeben, einen von diesen irrwitzigen süßen Vögeln zu entdecken. Aber ich wusste bereits im Vorfeld, dass meine Chancen gleich null sind, denn die Vögel sind hier nur von Mai – August. Ein Quäntchen Hoffnung habe ich, dass es vielleicht noch „spätabreisende“ Puffins gibt. Diese werden aber schnell verschlagen – alle Puffins sind schon weg. Schade!
Ungewöhnliche Felsformationen im Meer
Der große Regen ist am nächsten Tag vorbei, aber es gibt ab und zu noch Regenschauer. Es geht weiter Richtung Westen in den „Golden Circle“. Auf dem Weg dorthin liegen direkt an unserer Route aber noch zwei von Islands bekannten Wasserfällen. Bevor es aber zu diesen geht, legen wir noch einen Stopp bei Dyrholaey ein. Hier am Kap hat das Meer einen gewaltigen Steinbogen geformt. Auch lassen sich von hier die drei schwarzen Felsnadeln (Dykes) wieder erkennen. Laut einer Legende heißt es dass es sich bei den Felsen um drei Trolle handelt, die ein Schiff an Land bringen wollten und dabei versteinert wurden.
Skógafoss (Wasserfall)
Gibt es ein häufigeres Fotomotiv von Island als dieser Wasserfall? Ich habe keine Ahnung, aber ich weiß auf jedem Fall, dass der Skógafoss mit seinen 60 m Höhe eines der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Island ist. Mehr zum Wasserfall hier in meiner persönlichen Top 10 von Islands Wasserfällen.
Seljalandfoss (Wasserfall)
Ja, auch an diesem Wasserfall ist kein Vorbeikommen. Auf diesen Wasserfall habe ich lange auf meiner Island Rundreise gewartet. Jeden Tag wurde ich an ihn erinnert, denn ein Foto von dem Wasserfall Seljalandfoss prangt auf dem Cover meines Reiseführers. Leider ist auch dieser Wasserfall etwas touristisch überlaufen, dennoch absolut sehenswert. Mehr zum Wasserfall hier.
Über die Autorin / Autoren
Bereits seit 20 Jahren ist Berlin meine Wahlheimat und ich liebe die abwechslungsreichen Facetten der Stadt. Regelmäßig zieht es mich zusammen mit meiner Kamera aber auch in die nahe Umgebung oder in die Ferne!
Liebe Anja,
Island reizt mich ja schon lange. Mit dem Auto reisen mag ich sehr. Und wenn ich die vielen Fotomotive sehe, bekomme ich selbst richtig Lust, die Kamera in die Hand zu nehmen – und das soll schon was heißen, denn, wie du weißt, bin ich ja nicht so die Fotografin ;-)
Liebe Grüße
Daniela
Liebe Daniela,
ich glaube, dass dir Island sehr gefallen wird. Und ich bin mir auch sicher, dass bei dir tolle Fotomotive rauskommen ;-)
Liebe Grüße
Anja
Hallo Anja,
bevor ich deinen Beitrag über Island gelesen habe dachte ich nicht mal ansatzweise daran, dass es dort eigene Bauernhöfe gibt. Aber das Essen und die Köstlichkeiten auf dem Tisch sprechen andere Worte! Mir gefällt auch der Gletscher und der Wasserfall! Wirklich beeindruckend!
Liebe Grüße,
Alex.
Liebe Alex, ich muss sagen ich war teilweise schon überrascht, was uns von den Isländer zum Frühstück aufgetischt worden ist. Vor allem die interessanten Sorten an Brot. Bei manchen Unterkünften, lag der Essenraum direkt neben dem Kuhstall und man konnte die Kühe beim Frühstück beobachten.
Liebe Grüße Anja
Ich wusste gar nicht, dass auf Island auch Landwirtschaft betrieben wird. Irgendwie habe ich die Insel immer als zu unwirtlich dafür gehalten. Interessant! Und Deine Fotos sind einfach grandios.
Liebe Grüße,
Monika
Monika, das wusste bis bis dahin auch noch nicht. Und es war reiner Zufall, dass ich mich für diese Unterkunft entschieden habe. Es war nicht die Komfortabelste, aber in jedem Fall die Gesündeste :-) Der Bauernhof dort war sogar schon in mehreren Zeitschriften …
Liebe Grüße
Anja
Das sind wahnsinnig beeindruckende Bilder. Besonders die Fotos von der Jökulsalon Glacier Lagoon haben mich völlig verzaubert. Danke dafür! Ich wäre wohl übrigens auch wirklich nervös geworden bei diesem heftigen Nebel.
Ganz liebe Grüße
Sabine
Danke Sabine, von der Jökulsalon Glacier Lagoon war ich auch völlig verzaubert, auch wenn ich hinterher klitschnaß war. Egal ;-) Liebe Grüße Anja