Aktualisiert am 21.12.2020
Eines meiner großen Vorhaben in Kalifornien war es an einem Whale Watching teilzunehmen. Ich wollte die ganz großen Säugetiere des Meeres einmal aus nächster Nähe und in ihrer natürlichen Umgebung beobachten. Die Entscheidung für das Whale Watching fiel auf Monterey, da die kleine bezaubernde Stadt für seine Wal-Touren bekannt ist.
Im Internet und in meinem Reiseführer habe ich bereits vor meiner Anreise nach Anbietern recherchiert. Die Wahl fiel auf einen Anbieter, der die Möglichkeit bietet, erneut kostenfrei an einer Tour teilzunehmen, wenn man auf der gebuchten Tour keine Meerestiere erblicken sollte.
Um 10 Uhr am Morgen wird abgelegt. Ich habe Glück, denn es ist ein kleines Boot. Ein kleines Boot bedeutet weniger Leute und man kommt dichter an die Meerestiere heran. Vom Wetter her habe ich weniger Glück. Es ist bewölkt und es soll auch mal Regenschauer geben.
Inhaltsverzeichnis
Einmal komplett nass bitte!
Ich mache es mir am Bug auf einer Bank bequem. Als wir den Hafen und verlassen, wird den Besucher, welche direkt an der Reling lehnen, empfohlen, von dort Abstand zu halten. Durch das Aufnehmen der Geschwindigkeit, könnten Wellen über das Bug brechen. Ich wähne mich auf meiner Bank in Sicherheit, da sie etwas von der Reling entfernt ist. Auch werden wir, die auf der Bank sitzen, nicht gewarnt. Es kommt wie es kommen muss. Nach dem wir gerade einmal rund 20 Minuten unterwegs sind, schlägt eine Welle über den Bug und spritzt mich von oben bis unten inklusive Kamera nass.
Das geht ja super los! Die Tour soll immerhin 3 Stunden dauern und ich bin schon komplett nass. Noch mehr sorge ich mich um meine Kamera und flüchte ins Innere des Bootes, um diese wieder trocken zu bekommen. Schaden hat sie glücklicherweise nicht genommen.
Delfine in Sicht
Kurze Zeit später hellt sich meine Stimmung allerdings wieder auf, denn über Lautsprecher informiert uns der Kapitän, dass ein großer Schwarm Delfine in Sicht ist. Alle Passagiere stürmen nun an die Reling und die Geschwindigkeit des Schiffes wird zurück gefahren. Und tatsächlich, nicht weit vom Boot entfernt, tauchen immer wieder Risso-Delfine (Rundkopfdelfine) aus dem Wasser auf.
Ein Raunen geht über das ganze Boot, sind wir doch alle verzaubert von den Delfinen. Kameras werden gezückt, um den Moment einzufangen. Nie werde ich das Geräusch vergessen, welches die Delfine machen, wenn sie aus dem Wasser auftauchen, um Luft zu holen. Es ist so unglaublich faszinierend und beruhigend ihnen dabei zuzusehen. Eine Weile schwimmen wir zusammen mit dem Schwarm mit, bis wir uns wieder entfernen und erneut Fahrt aufnehmen. Es gilt nun auch Wale zu sehen.
Ohhhh ein Wal, aber wo?
Durch das Auf und Ab sowie durch den Fahrtwind, der mir ins Gesicht bläst, werde ich allmählich müde. Ich werde aus dem Halbschlaf gerissen, als der Kapitän verkündigt, dass er einen Wal gesichtet hat. Wahrscheinlich auf dem Radar, denn ich sehe nichts als nur Wasser. Doch da, in mehr als 100 Meter Entfernung sprüht eine Fontäne aus dem Wasser! Nun, so richtig einen Wal gesehen zu haben, bedeutet das für mich allerdings nicht.
Das Boot schippert weiter vor der Küste entlang, als auf der rechten Seite wieder Ansätze von einem Wal zu sehen sein sollen. Nur doof, das ich mich gerade auf der linken Seite befinde. Bis ich auf der rechten Seite bin, ist von einem Wal nichts mehr zu sehen. Wenn überhaupt einer da war.
Leider habe ich aber immer noch nicht wirklich einen Wal erblickt, geschweige denn aus nächster Nähe. Frust macht sich bei mit breit, so hatte ich mir das Ganze nicht vorgestellt. Immerhin hat der ganze Spaß 40 Dollar gekostet.
Flunkern auf See
Irgendwann dreht das Schiff wieder in Richtung Hafen. Auf dem Rückweg treffen wir wieder auf einen Schwarm Delfine. Dieses Mal schwimmen sie noch näher am Boot und wir gleiten mit ihnen zusammen durch die Wellen. Ich wünschte, wir hätten die ganze Zeit der Tour mit ihnen verbracht. Anstatt die ganze Zeit nach Walen zu suchen, die es in meinen Augen nicht gab.
Als wir den Hafen erreichen, verkündigt der Kapitän die Botschaft von der erfolgreichen Tour. Es wurden 6 Wale und um die 100 Delfinen gesichtet. Aha, so funktioniert das mit dem Seemannsgarn, denke ich mir. Vielleicht habe ich beim nächsten Mal mehr Glück!
Mein Tipp: Man sollte lieber mit keinen Erwartungen auf eine Whale Watching Tour gehen, sondern sich eher überraschen lassen, was kommt. Wale, wie man sie auf den Bildern der Anbieter sieht, entstehen nicht jeden Tag und werden oft durch gutes Foto-Equipment heran gezoomt.
Anbieter von Whale Watching in Monterey
- Princess Monterey Whale Watching
- Monterey Bay Whale Watch
- Monterey Bay Boat Charters
- Chris‘ Fishing and Whale Watching
Über die Autorin / Autoren
Bereits seit 20 Jahren ist Berlin meine Wahlheimat und ich liebe die abwechslungsreichen Facetten der Stadt. Regelmäßig zieht es mich zusammen mit meiner Kamera aber auch in die nahe Umgebung oder in die Ferne!
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