Aktualisiert am 21.12.2020
Bei Spreewald kommt den meisten Kahnfahrten durch die Kanäle in den Sinn und vielleicht noch die typischen sorbischen Trachten. Doch der Spreewald hat noch viel mehr zu bieten, auch in der kalten Jahreszeit. Diese fünf Orte im Spreewald solltest du dir deshalb genauer anschauen.
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Inhaltsverzeichnis
- Zu Besuch in der Cottbuser Baumkuchen Manufaktur
- Beste Aussicht vom Spremberger Turm in Cottbus
- Peitz und das Eisenhütten- und Fischereimuseum
- Romantisch: Eine Kaminkahnfahrt in Burg
- Unwiderstehlich leckere Törtchen in Luckau
- Auf Kellertour in Luckau
- Ur-gemütlich bei der Spreewald Christl in Lübben
- Restaurant-Tipps für den Spreewald
Zu Besuch in der Cottbuser Baumkuchen Manufaktur
Cottbus liegt nicht direkt im Spreewald, jedoch ist das kein Grund die zweitgrößte Stadt in Brandenburg bei einem Kurztrip in den Spreewald einfach zu ignorieren. Mitten im Stadtzentrum wartet ein ganz besonderes kulinarisches Erlebnis auf die Besucher der Stadt: die Cottbuser Baumkuchen Manufaktur. Die Herstellung des Cottbuser Baumkuchen geht in das 19. Jahrhundert zurück.
Der Teig wird Schicht für Schicht auf einer 1,2 m langen sich drehenden Walze aufgetragen. Zwischen den einzelnen Schichten wird der Teig mit einem Kamm geformt und gebacken. Nach dem Erkalten wird der Baumkuchen mit einer dünnen Schicht Zuckerglasur und einem Hauch von Zitrone oder mit Schokolade überzogen. Für die Herstellung eines Baumkuchen wird für die etwa 13-15 Schichten etwa 5 kg Masse benötigt. Im Jahr produziert die Cottbuser Baumkuchen Manufaktur etwa 6,2 Tonnen Baumkuchen, mittlerweile sogar aromatisiert zum Beispiel mit Matcha.
Wer dem Konditor einmal bei der Zubereitung des Cottbuser Baumkuchen über die Schulter schauen mag, kann dies in einer Gruppe mit mindestens 12 Personen tun. Das Schaubacken findet immer von Oktober bis April (außer im Dezember) jeweils von Montag bis Freitag statt. Der Preis pro Person liegt bei 9,50 Euro inkl. Verkostung.
Beste Aussicht vom Spremberger Turm in Cottbus
Die schönste Aussicht auf Cottbus erhältst du übrigens vom Spremberger Turm. Er ist etwa 28,60 m hoch und nur etwa 150 m von der Cottbuser Baumkuchen Manufaktur entfernt. Der Turm wurde im 13. und 14. Jahrhundert erbaut und war Teil der südlichen Befestigungsanlage. Im Jahr 1773 und 1774 wurde die Kuppel erneuert und es wurde eine Uhr eingebaut. Außerdem erhielt der Spremberger Turm in dieser Zeit zwei Glocken aus der Peitzer Festung. Im Jahr 1824 und 1825 sowie auch in 1906 wurden die Glocken wie auch die Uhr erneuert.
Wer auf die modernisierte Aussichtsplattform und den Blick auf Cottbus genießen möchte, muss nur die 121 Holztreppen nach oben steigen. Der Aufstieg ist auch für Menschen mit Höhenangst geeignet, keine Bange. Der Turm hat an 365 Tagen im Jahr geöffnet.
An den schweren Eingangstüren des Spremberger Turm entdeckt man außerdem auch das Wappentier von Cottbus – den Krebs. Über den Ursprung des Wappentiers von Cottbus gehen die Meinungen auseinander. Es heißt, dass die Herkunft auf die Krebsreiche Spree zurückzuführen ist. Andere Forscher sind der Meinung, dass der Krebs für Schutz (Panzer) und Wehr (Scheren) steht.
Peitz und das Eisenhütten- und Fischereimuseum
Die Stadt Peitz liegt im Vorspreewald und außerdem auch im größten zusammenhängenden Teichgebiet Deutschlands. Die Teichanlagen wurden um 1550 zur Fischzucht angelegt, vor allem zur Zucht des Karpfens. Auch heute noch wird hier Karpfen neben weiteren Fischarten wie Zander und Hecht gezüchtet. Und speziell Karpfen erhält gerade einen populären Aufschwung. Im Herbst finden unter anderem die Peitzer Karpfenwochen statt, wo in der Region diverse kulinarische Angebote mit verschiedenen Karpfen Variationen angeboten werden.
An den Peitzer Teichen gelegen, befindet sich ebenfalls die älteste Gießerei Halle Deutschlands. Es beherbergt das Eisenhütten- und Fischereimuseum. Besucher können sich in einer Ausstellung unter anderem über die Fischzucht und die Fischerei informieren. In der von 1810 original erhaltenen und ebenfalls noch funktionstüchtigen Hochofen- und Gießereihalle besteht wiederum die Möglichkeit beim Aluminiumschaugießen zuzusehen. Es werden alle Arbeitsschritte bis zum fertigen Produkt erläutert und auch gezeigt.
Ein weiteres kulinarisches Highlight hier ist der Klemmkuchen. Der Klemmkuchen Teig besteht nach dem original überlieferten Rezept von 1900 aus Mehl, Margarine, Eiern, Korinthen, Milch, Backpulver sowie Speck- oder Schinkenwürfel. Zu meiner Überraschung wird kein Zucker verwendet. Durch die natürliche Süße der Korinthen erhält der Klemmkuchen genügend Süße. Der Rohteig wird im gefetteten Klemmeisen in den heißen Ofen geschoben. Heraus kommt ein leckeres flaches Küchlein – sehr lecker.
Adresse: Eisenhütten- & Fischereimuseum Peitz, Hüttenwerk 1, 03185 Peitz
Romantisch: Eine Kaminkahnfahrt in Burg
Eine Reise in den Spreewald ohne eine Kahnfahrt gemacht zu haben, geht dann doch nicht. In der kalten Jahreszeit bietet der Schlangenkönig in Burg eine ganz besondere Tour an – eine Kaminkahnfahrt.
Eingekuschelt in Decken, bei Glühwein oder Tee und natürlich mit Spreewälder Gurken – wie sollte es auch anders sein. Langsam gleitet der Kahn in die Dämmerung hinein, vor dir flackert das Feuer im Kamin und um dich herum liegt eine unglaubliche Stille in der Luft. Zeit um mal abzuschalten und einfach nur zu genießen. Die Stunde vergeht leider wie im Flug und man fragt sich, warum habe ich so etwas noch nicht vorher gemacht?
Unwiderstehlich leckere Törtchen in Luckau
Wer hätte gedacht, dass sich mitten im Spreewald mit der Konditorei Klinkmüller höchste Patisseriekunst befindet? Ich muss zugeben, ich bin von den kleinen hübschen detailreichen Törtchen mit Geschmacksrichtungen wie Karamell mit Mango und Passionsfrucht, Himbeer mit Lavendel oder Salbei mit Kirsche überrascht. Sie sind nicht nur hübsch von außen und auch innen anzuschauen sondern unsagbar köstlich. Für mich ein absoluter Grund noch einmal nach Luckau zu kommen.
Neben diesen feinen aber kleinen Törtchen bietet die Konditorei aber auch Stollen in diversen Variationen mit Cranberry-Portwein, Bratapfel oder Holunder-Tonkabohne an. Der Stollen erhielt auch bereits die Auszeichnung „Bester Publikumsstollen Brandenburgs“ – zu recht.
Auf Kellertour in Luckau
Und noch eine weitere Überraschung hält die Kleinstadt Luckau für seine Besucher bereit. In der Altstadtnacht im September kann man in die Keller der Stadt abtauchen. Doch hier sind Keller nicht gleich Keller. Es sind mehr verborgene Schätze und kleine heimliche Oasen, versteckt unter den Häusern Luckaus. Zur Altstadtnacht werden Keller- und Gewölbe Führungen angeboten mit musikalischen und gastronomischen Überraschungen. Schon jetzt unbedingt den 7. September 2019 im Kalender vormerken.
Ur-gemütlich bei der Spreewald Christl in Lübben
Wer sich für Brauchtum, Traditionen, Trachten oder die Spreewälder Sagenwelt interessiert, ist bei der Spreewald Christl in Lübben genau richtig. Mit viel Herzlichkeit begrüßt sie ihre Gäste auf dem wendischen Bauernhof bei Speis und Trank. Ob musikalisch mit dem Akkordeon oder an ihrem Spinnrad gibt sie ihr Wissen an die Besucher bei Köstlichkeiten aus dem Spreewald weiter. Vor allem in der kalten Jahreszeit lauscht man gerne ihren Geschichten, die vom Spinnmädchen, Bescherkind oder dem Andreas Tag handeln.
Der Andreas Tag ist übrigens am 30. November. An diesem Tag ziehen die jungen ledigen Frauen einen Holzscheit aus einem Holzstappel. Ist der Holzscheit gerade, bekommt sie einen kräftigen Mann. Ist der Holzscheit krumm wird es ein alter Mann. Nur eins der vielen Brauchtümer aus dem Spreewald.
Mehr zur Informationen zur Spreewald-Christl auf www.spreewald-christl.de
Restaurant-Tipps für den Spreewald
Wer gerne Karpfen mag oder den Fisch auf eine vielfältige Art wiederentdecken möchte, dem empfehle ich das Gasthaus Schillebold in Peitz. Neben Karpfen stehen hier natürlich auch weitere kulinarische Leckereien auf den Speisekarte. Zu empfehlen ist auch unbedingt das Dessert: Plinsen mit Apfelmus und Himbeersobet.
Adresse: Gasthaus Schillebold,Hüttenwerk 1, 03185 Peitz
Ebenfalls zu empfehlen ist das Kulinarium Cottbus Branitz. Egal ob als Vorspeise die winterliche Schwarzwurzelsuppe mit geröstetem Kürbiskernöl oder als Hauptgang die gebratene Maispoularde auf Pilzragout, Kürbis-Kartoffelpüree und Trüffeljus, im Restaurant „Pückler“ kommen Genießer auf ihre Kosten.
Adresse: Kulinarium Branitz, Heinrich-Zille-Straße 120, 03042 Cottbus
Über die Autorin / Autoren
Bereits seit 20 Jahren ist Berlin meine Wahlheimat und ich liebe die abwechslungsreichen Facetten der Stadt. Regelmäßig zieht es mich zusammen mit meiner Kamera aber auch in die nahe Umgebung oder in die Ferne!
Hallo Anja,
bei der Kaminkahnfahrt habe ich mich auch gefragt, warum ich so was nicht schon früher mal gemacht habe. Ich hätte noch ein ganzes Weilchen weiterfahren können, so schön fand ich es. Und zu den Törtchen nach Luckau muss ich auch in diesem Jahr unbedingt wieder hin. Mit dem Stollen konnte ich mich zum Glück schon bei der Spreewaldweihnacht noch mal eindecken. Der ist für den nächsten Advent auch schon vorgemerkt.
Hach, schön war die Tour.
Liebe Grüße und bis bald
Martina
Hallo Martina,
ich muss zugeben, dass es glaube ich sogar meine erste Kahnfahrt überhaupt war. Ich kann mich zumindestens nicht erinnern, dass ich schon einmal eine gemacht habe. Nun habe ich aber „Blut geleckt und würde so gerne noch einmal eine machen – egal zu welcher Jahreszeit! Und zu den Törtchen muss ich unbedingt noch einmal.
LG Anja