Aktualisiert am 21.12.2020
Der Teide Nationalpark ist mit dem 3718 m hohen Vulkan der meist besuchte Nationalpark von Spanien und liegt im Süden von Teneriffa. Nachts lockt der Teneriffa Nationalpark vor allem zum Sterne gucken.
Inhaltsverzeichnis
- Der Teide Nationalpark im Überblick
- Der Teide Nationalpark als Filmkulisse
- Der Vulkan Pico del Teide
- Aufstieg auf den Vulkan Pico del Teide mit der Seilbahn
- Aufstieg auf den Vulkan Pico del Teide zu Fuß
- Weitere Highlights im Teide Nationalpark
- Sternenbeobachtung und Sternenfotografie im Teide Nationalpark
- Anfahrtswege mit dem Mietwagen zum Teide Nationalpark
- Verhaltensregeln im Teide Nationalpark
Der Teide Nationalpark im Überblick
Der Besuch des Teide Nationalpark ist auf Teneriffa fast unvermeidlich, denn das geschützte 18.990 ha große Naturreservat nimmt den größten Teil der Insel ein. Hier kannst du entspannt mindestens einen kompletten Tag verbringen oder sogar gleich mehrere.
Durch die einzigartige Flora und Fauna, sowie auch wegen seinem vulkanischen Charakters mit seinen einmaligen geologischen Eigenschaften ist der Teide Nationalpark seit Juni 2007 UNESCO-Weltnaturerbes. Das Gebiet des Parque Nacional del Teide, wie er auf Spanisch heißt, ist außerdem Zufluchtsstätte für mehr als 50 Tierarten. Darunter sind auch kleine Wirbeltieren und heimische Reptilien.
Trotz der vielen unterschiedlichen Tierarten, habe ich im Nationalpark nur ein Tier zu Gesicht bekommen: einen Hasen der die Straße in der Nacht überquerte.
Der Teide Nationalpark als Filmkulisse
Wusstest du, dass ein großer Teil des Films „Kampf der Titanen“ im Naturreservat gedreht wurde? Ebenso wurde hier auch der zweite Teil gedreht, wobei verschiedene Naturszenarien der Insel genutzt wurden. Die erste Version von „Kampf der Titanen“ war einer der größten Kassenerfolge in der Kino Geschichte und spielte 500 Millionen US Dollar ein. Teneriffa bietet für die Filmindustrie eine außergewöhnliche Kulisse für Außendreharbeiten.
Eintritt und Öffnungszeiten Teide Nationalpark
Der Eintritt in den Teide Nationalpark ist übrigens komplett kostenfrei und kann in der Regel, aber abhängig von den Wetterverhältnissen, rund um die Uhr 365 Tage im Jahr besucht werden.
Der Vulkan Pico del Teide
Das Symbol von Teneriffa und auch des Teide Nationalpark ist der Vulkan Pico del Teide. Der letzte Vulkanausbruch ereignete sich 1798. Die letzte Eruption gab es im November 1909, bei der sich an der Südwestflanke eine Spalte auftat und geschmolzenes Magma ausspie. Der Pico del Teide ist außerdem mit seinen 3718 m der dritthöchste Vulkan der Erde und die höchste Erhebung im Atlantik.
Aufstieg auf den Vulkan Pico del Teide mit der Seilbahn
Natürlich kannst du den höchsten Berggipfel Spanien auch besteigen. Es besteht die Möglichkeit einen Teil der Strecke mit der Seilbahn zurück zu legen. Somit kann fast jeder den Aufstieg wagen, unabhängig von seiner körperlichen Verfassung. Die Seilbahn fährt von der unteren Station in 2356 m Höhe zur oberen Station „La Rambleta“ auf einer Höhe von 3555 m. Für diese Strecke von etwa 2000 m benötigt die Seilbahn etwa 8 Minuten.
Den restlichen Aufstieg von etwa 200 Höhenmetern, musst du auf einer etwa 650 m langen Strecke zu Fuß zurück legen. Allerdings gibt es für diesen Teil der Strecke eine Zugangsbeschränkung und du musst eine Genehmigung beantragen, egal ob du zuvor zu Fuß unterwegs warst oder die Seilbahn genutzt hast. Dieser letzte Pfad ist für 200 Menschen täglich beschränkt. Alle 2 Stunden zwischen 9 und 17 Uhr können je 50 Menschen auf den Gipfel hinauf. Die Genehmigung erhältst du im Büro des im Nationalparks in La Orotava oder auf www.reservasparquesnacionales.es. Auf Grund der limitierten Zugangsbeschränkung solltest du die Genehmigung frühzeitig beantragen, da die begehrten Plätze bereits Wochen im Voraus ausgebucht sein können.
Solltest du nicht über eine Genehmigung verfügen, kannst du dich aber frei zwischen den Aussichtspunkten „La Fortaleza“ auf 3544 m Höhe und „Pico Viejo“ auf 3497 m Höhe bewegen. Von dort hast du einen wunderbaren Ausblick auf ganz Teneriffa, sowie auf weitere Inseln der Kanaren.
Preise und Öffnungszeiten für die Teide Seilbahn
- Die Teide Seilbahn ist von 09:00 bis 16:00 Uhr geöffnet. Letzte Abfahrt ist um 16:50 Uhr.
- Im Sommer (Juli, August und September) ist sie von 09:00 bis 19:00 Uhr geöffnet. Letzte Abfahrt ist um 18:50 Uhr.
- Im Oktober bis zur Zeitumstellung auf Winterzeit sind die Öffnungszeiten von 9:00 bis 18:00 Uhr. Letzte Abfahrt ist um 17:50 Uhr.
- Der Ticketpreis für die Teide Seilbahn liegt für die Hin- und Rückfahrt bei 27 Euro für Erwachsene und 13,50 Euro für Kinder. Tickets für die Teide Seilbahn können auf www.volcanoteide.com vorab gebucht werden.
Aufstieg auf den Vulkan Pico del Teide zu Fuß
Es gibt außerdem die Möglichkeit den Gipfel auf einem Wanderpfad zu erreichen. Dieser beginnt im der in Montaña Blanca („weißer Berg“) Gebiet neben der Landstraße an der Ostflanke Pico del Teide. Dieser Wanderweg ist auch der einzige zugelassene Pfad und hat einen sehr anspruchsvollen Verlauf. Man braucht für den Aufstieg etwa 6 Stunden langen Fußmarsch. Die Wanderung ist deshalb für Menschen mit Herzproblemen oder die unter Höhenkrankheit leiden nicht geeignet.
Weitere Highlights im Teide Nationalpark
Neben dem Vulkan Pico del Teide warten auf die Besucher weitere zahlreiche Höhenpunkte während ihres Besuchs im Teide Nationalpark. Für jeden ist das natürlich ein anderes Highlight, ich habe deshalb einfach meine fünf persönlichen Highlights einmal zusammengefasst.
Pino Gordo
Bereits bevor es in den Kern des Teide Nationalpark mit seiner ockerfarbenen Erde und den vielfältigen der Felsenformationen geht, erwartet die Besucher, die über die TF-21 aus Richtung Vilaflor kommen ein besonderes Highlight. Die „Pino Gordo“ im Naturpark Corona Forestal ist eine Jahrhunderte alte gewaltige Pinie, die mit etwa 45 Metern gen Himmel ragt und eine Stammbreite von etwas mehr als 3 m misst. Damit ergibt sich ein Stammumfang von rund 9 Metern.
Wie viele Menschen werden benötigt, um geschlossen einmal den Stamm zu umrunden? Ich habe mit ein paar Spaniern den Test gemacht. Am Ende haben wir sieben Menschen gezählt, die sich an den ausgestreckten Armen haltend, einmal den Baumstamm der Pino Gordo umrundeten.
Mirador Roques de Garcia
Im gesamten Teide Nationalpark gibt es eine Vielzahl an Aussichtspunkten und Stationen, bei denen Besucher ganz flexibel halten und besichtigen können. Der Aussichtspunkt „Mirador Roques de Garcia“ zählt wohl neben dem Besuch des Gipfels des Pico del Teide zu den bestbesuchten Stationen im Nationalpark.
Die Felsen von Garcia mit einer Höhe von bis zu 120 m erheben sich wie grandiose Skulpturen zu Füßen des Vulkans Pico del Teide. Die berühmteste Gesteinsformation ist der 30 m hohe Roque Cinchado, eines der beliebtesten Fotomotive und auch bekanntesten Postkartenmotive von Teneriffa. Er wird auch „Finger Gottes“ oder „Steinerner Baum“ bezeichnet. Zusammen mit dem Vulkan im Hintergrund zierte der Roque Cinchado in den 80er Jahren den spanischen 1.000-Peseten-Schein.
In der in der Nähe befindet sich außerdem ein Aussichtspunkt mit spektakulärem Blick auf die Llano de Ucanca Ebene, eine der eindrucksvollsten Orte des Nationalparks. Diese besteht aus einer 300 ha große Fläche Vulkanbodens, auf denen sich keine wiedererkennbaren Formen als Bezugspunkte befinden. Die Farben der Lava nehmen alle vorstellbaren Töne an.
Um den Mirador Roques de Garcia führt außerdem ein leichter bis mittelschwerer Rundwanderweg für den man etwa 2 Stunden benötigt und der 3,5 km lang ist.
Mirador Minas de San Jose
Einen weiteren Halt empfehle ich am Aussichtspunkt Minas de San Jose, welcher etwa bei km 35 im Teide Nationalpark liegt. Er liegt etwa auf 2000 Metern Höhe, am Fuße des Montaña Rajada.
Der Minas de San Jose ist eine Art vulkanische Sandbank mit einem gelblichen Farbton aus dem immer wieder skurrile, von erkalteter Lava, Steinformationen emporragen. Alles erinnert irgendwie an eine Mondlandschaft. Und es lohnt sich in dieser herumzuspazieren, um immer wieder imposant geformte Lavagebilde zu entdecken. Es macht unglaublich viel Spaß. Auch ist dieser Aussichtspunkt nicht so überrlaufen wie andere im Teide Nationalpark.
Vom Mirador Minas de San Jose startet außerdem der Wanderweg Los Valles, der auf die südliche Kraterwand der Caldera hinüberführt. Die Dauer der Wanderung liegt bei etwa 3 Stunden für den Hin- und Rückweg (keine Rundwanderung) und ist insgesamt ca. 10 km lang.
Mirador Piedra La Rosa
Etwas unscheinbar liegt an der TF-21, von Puerto de la Cruz aus kommend, der Aussichtspunkt Piedra La Rosa. Die Piedra La Rosa ist ein Gesteinsgebilde, welche an einem Abhang hervorragt. Die einmalige Struktur bildete sich durch die verschiedenen Vorgänge zum Beginn der Lavaerkaltung. Auf Grund eines Zusammenspiels von Erkaltung des Gesteins und der Witterung formten sich große „Steinblütenblätter“, die an eine Rose erinnern.
Eine Unterführung verbindet die beiden Parkplätze direkt am Aussichtspunkt, so dass eine „gefährliche“ Überquerung der Straße vermieden werden kann.
Sternenbeobachtung und Sternenfotografie im Teide Nationalpark
Nachts lockt der Teide Nationalpark vor allem wegen seines imposanten Sternenhimmels, der dort frei von Lichtsmog bewundert werden kann. Wer allerdings glaubt, er ist nachts im Nationalpark alleine, der irrt. Viele Sternen-begeisterte sind im gesamten Nationalpark unterwegs, egal ob auf einer geführten Tour oder selbstständig.
Für mich zählt der Ausflug nachts in den Teide Nationalpark definitiv zu einem der Highlights auf Teneriffa. Ich habe mich hier auch das erste Mal an die Sternenfotografie gewagt und bin von meiner Ausbeute auch wirklich begeistert. Einzig, dass ich kein wirklich lichtstarkes Weitwinkelobjektiv dabei hatte und der zunehmende Mond schon wieder sehr hell strahlte, ärgerte mich ein wenig. Deshalb musste mein 50mm Festbrennweite herhalten, um das eindrucksvolle Himmelszelt abzulichten.
Meine bevorzugten Standorte für die Sternenfotografie im Teide sind übrigens der Mirador Minas de San Jose und der Mirador Roques de Garcia. Vom Mirador Minas de San Jose konnte ich auch ein wenig die Milchstraße einfangen. Der Pico del Teide zusammen mit dem Roque Cinchado und dem wunderbaren Sternenhimmel ist am Ende allerdings dann doch meine liebste Sternenfotografie Bild geworden.
Wer übrigens, wie ich im Winter die Sterne im Teide Nationalpark beobachten oder fotografieren möchte, sollte sich warm anziehen. Denn hier können im Vergleich zur Küste, die Temperaturen um die 0° Grad absinken.
Anfahrtswege mit dem Mietwagen zum Teide Nationalpark
Der Nationalpark ist gut von allen Himmelsrichtungen auf Teneriffa aus erreichbar. Durch den Park selbst führt die im guten Zustand Straße TF-21, welche zwei Fahrstreifen hat. An einigen Stellen ist die Straße ziemlich kurvig, lässt sich aber sonst sehr gut passieren.
Surreal sind allerdings die Schneestäbe, welche an den Seiten der Straße verankert sind. Dass hier im Winter meterhoher Schnee liegen kann, ist für mich unvorstellbar. Als ich den Nationalpark im Februar besucht habe, schien die Sonne bei strahlend blauem Himmel und nirgendwo lag Schnee.
Straßen die in Teide Nationalpark führen
- Von Puerto de la Cruz aus über die TF-31 und TF-21
- Von Los Gigantes aus über die TF-38 und TF-21
- Von Los Christianos und Playa Las Americas aus über die TF-28, TF-51 und TF-21
- Von Santa Cruz de Tenerife aus über die TF-24 und TF-21
Verhaltensregeln im Teide Nationalpark
Die wunderbare Natur des Teide lässt sich nur mit Rücksichtnahme schützen und erhalten. Deshalb solltest du bitte ein paar einfache, aber wichtige Grundregeln beherzigen:
- Nutze für Abfälle immer die zur Verfügung gestellten Mülleimer und werfe keine Zigarettenstummel oder Müll in die Natur.
- Bleibe immer auf den angelegten Wegen. Somit vermeidest du die Zerstörung der Natur und trägst dazu bei, dass die Umwelt erhalten bleibt.
- Reiße keine Pflanzen aus, sondern erfreue sich an der Flora und Fauna wie sie ist.
- Nimm keine Steine aus dem Nationalpark als Erinnerung mit. So kann das ökologische Gleichgewicht dieses Weltnaturerbes erhalten werden.
Über die Autorin / Autoren
Bereits seit 20 Jahren ist Berlin meine Wahlheimat und ich liebe die abwechslungsreichen Facetten der Stadt. Regelmäßig zieht es mich zusammen mit meiner Kamera aber auch in die nahe Umgebung oder in die Ferne!
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