Aktualisiert am 08.10.2023
Von historischen Städten bis zur atemberaubenden Natur bietet Polen eine Vielfalt an Ausflugszielen direkt in der Nähe zur Grenze. Entdecke dabei malerische Landschaften, einzigartige Alleen, kuriose Bäume, wunderbare Aussichtspunkte und die Stadt Stettin mit ihren zahlreichen Facetten.
Inhaltsverzeichnis
Stettin – Ausflugstipp für perfekten Städtetrip
Die Hafenstadt Stettin ist ein wunderbares Ausflugsziel in Polen. Von Berlin brauchst du mit dem Zug mitunter gerade einmal zwei Stunden, weshalb sich Stettin wunderbar für einen ganzen Tag oder sogar für ein Wochenende lohnt.
Durch ihre geschichtsträchtige Präsenz zeichnet sich Stettin aus, die bis in die Hansezeit zurückreicht. Hier verschmelzen historische Bauwerke mit modernen Strukturen, wodurch ein einzigartiges Stadtbild entsteht. Der Hafen von Stettin ist einer der größten in der Region und spiegelt lebendige Dynamik und maritime Tradition wider. Nahe von ihm gibt es die bekannten Hakenterrassen, die zu einem Spaziergang einladen.
In Stettin gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die einer Route entlang entdeckt werden wollen. Da ist zum Beispiel das Schloss der Herzöge von Pommern, welches gotische und Renaissance-Elemente zu einem beeindruckenden architektonischen Ensemble verbindet. Oder die Jakobskathedrale, ein Meisterwerk der Backsteingotik, beeindruckt mit ihren hohen Türmen und kunstvoll gestalteten Details.
Der Hafen von Stettin, einer der größten in der Region, trägt zur lebendigen Dynamik der Stadt bei und spiegelt ihre maritime Tradition wider. Genauso auch prägen die Vielzahl an Brücken das Stadtbild von Stettin und die Ufer der Oder miteinander verbinden.
Neben den eindrucksvollen Sehenswürdigkeiten, locken auch die vielen Leckereien der polnischen Küche nach Stettin. Probiere unbedingt Piroggen (Polnische Teigtaschen) und die einheimische Gebäck- und Kuchenspezialitäten.
Polens wunderschöne Heidefläche (Cedyńska Heide)
Sie ist immer noch ein Geheimtipp. Zumindest unter deutschen Besuchern, die einen Abstecher nach Polen machen. Unter den Einheimischen Polens wahrscheinlich eher nicht. Wrzosowiska Cedyńskie, auch als Cedyńska Heide bekannt, ist ein hübsches Naturschutzgebiet in der Nähe von Cedynia in der Woiwodschaft Westpommern von Polen. Es ist ein einzigartiges Heideland, das sich über eine Fläche von mehreren Quadratkilometern erstreckt und gerade einmal knapp 4 km von der deutsch-polnischen Grenze entfernt liegt.
Das Naturschutzgebiet ist vor allem für seine reiche Heidevegetation bekannt. Während der späten Sommermonate erblüht die Landschaft in einem prächtigen Lila- und Rosaton. Um die Heide zu erkunden, gibt es gut angelegte Wanderwege und Aussichtspunkte, die es dir ermöglichen den farbenprächtigen Blütenteppich aus verschiedenen Perspektiven zu bewundern. Aber bitte bleibe hierzu immer auf den gekennzeichneten Wegen.
Die Heideflächen bieten auch Lebensraum für eine Vielzahl von Tierarten. Hier kannst du zahlreiche Vogelarten beobachten, darunter verschiedene Singvögel, Greifvögel und Spechte. Rehe, Füchse und Hasen gehören ebenfalls zu den Bewohnern dieses einzigartigen Ökosystems.
An der Heidefläche stehen nur wenige Parkplätze zur Verfügung. Sollten diese ausgereizt sein, empfiehlt es sich den naheliegenden Parkplatz beim „Denkmal für die Schlacht bei Zehden“ zu nutzen. Von dort führt ebenfalls ein Weg zur Heidefläche.
Adresse: 74-520 Osinów Dolny (Google Maps)
Krummer Wald (Krzywy Las)
Der Krumme Wald (Krzywy Las) in Polen ist ein faszinierendes und mysteriöses Naturschauspiel, das sich in der Nähe von Nowe Czarnowo befindet. Was den Krummen Wald so einzigartig macht, sind die eigenartig geformten Kiefern, deren Stämme sich entlang der Basis in nahezu rechten Winkeln biegen, bevor sie wieder nach oben wachsen.
Die Kiefern im Krummen Wald weisen eine ungewöhnliche und scheinbar unnatürliche Form auf. Wodurch der Eindruck entsteht, als ob sie sich in verschiedenen Richtungen verbiegen. Die Bäume sind nicht gekrümmt oder gebogen aufgrund menschlicher Einwirkung oder künstlicher Gestaltung. Die genaue Ursache für die deformierten Formen der Bäume bleibt ein Rätsel. Es gibt zwar verschiedene Theorien dazu, weshalb der es zu diesem ungewöhnlichen Baumwuchs gekommen ist, aber bis heute gibt es keine eindeutige wissenschaftliche Erklärung.
Eine geheimnisvolle und fast märchenhafte Atmosphäre umgibt den Krummen Wald. Die deformierten Bäume erzeugen eine surreale Kulisse, die außerdem von den äußeren Wetterbedingungen beeinflusst werden kann. Je nach Sonnenstand oder durchziehenden Nebel wirkt der Wald auf die Besucher anders.
Vom Parkplatz aus führt ein Weg zu dem kleinen Waldstück, wo sich die krummen Kiefern aus dem Boden erheben. Insgesamt ist der Krumme Wald aber nicht größer als ein Fußballfeld. Wenn du ein riesiges Waldstück erwartest, wirst du eher enttäuscht werden. Dennoch lohnt sich ein Stopp, wenn du dich in der Nähe befindest.
Adresse: Przemysłowa 25, 74-105 Nowe Czarnowo (Google Maps)
Großartige Alleenstraßen in Polen
Polen ist unter anderem auch für seine wunderschönen Alleenstraßen bekannt, die sich durch malerische Landschaften schlängeln.
Eine meiner Lieblingsalleen befindet sich zwischen Krzymów und Zaton Dolna, nahe der Oder. Dicke alte Linden bilden ein dickes Blätterdach, das die schmale Straße überspannt und kaum Sonnenstrahlen hindurch lässt. Im Sommer ist die Allee schon eine Augenweide. Aber ich empfehle dir den Besuch im Herbst, nämlich dann, wenn sich die Blätter in ein schönes sattes Gelb färben und zum Teil die Straße damit bedecken. Einfach wunderschön und dort wahrscheinlich einer der schönsten Orte in Polen.
Die Oder von der polnischen Seite aus entdecken
Einmal die Perspektive ändern und den Blick auf die Oder von der polnischen Seite aus genießen. Es gibt entlang der Oder einige Aussichtspunkte, von denen du nicht nur einen Blick auf Deutschland erhaschen kannst, sondern auch ganz andere Einblicke auf den Grenzfluss erhältst.
Beim Dorf Piasek (Woiwodschaft Westpommern) (Google Maps), das sich direkt an der Oder befindet, hast du einen ganz tollen Blick auf den Fluss und seine Ausdehnungen. Im Frühjahr und Herbst kannst du hier wunderbar auch Zugvögel beobachten.
Auch vom Dorf Bielinek, welches übrigens auch einen Campingplatz (Google Maps) beherbergt, sind es nur wenige Meter zur Oder. Hier kannst du ebenfalls die breiten Ausdehnungen des Grenzflusses einsehen, die du so von der deutschen Seite aus gar nicht zu Gesicht bekommst. Bei Bielinek kannst du ebenfalls gut Wasservögel beobachten. Etwas weiter im Dorf, befindet sich übrigens noch eine hübsche weiße Kirche, von der es auch nur ein Katzensprung zum Fluss ist.
Das Tal der Liebe
Auch das „Tal der Liebe“ entlang des östlichen Ufers der Oder auf polnischer Seite gelegen, ist immer noch ein Geheimtipp unter deutschen Besuchern. Der Natur- und Landschaftspark erstreckt sich zwischen den Orten Krajnik Dolny, Krajnik Górny und Zatoń Dolna entlang eines Moränenzuges, der von abfallenden Tälern zum Fluss hin durchzogen wird. über eine Gesamtfläche von ungefähr 80 Hektar.
Dolina Milosci so heißt der wunderschöne Natur- und Landschaftspark auf Polnisch hat seinen Ursprung in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Das „Tal der Liebe“ wurde durch die Initiative von Anna von Humbert erschaffen, welche den Park ihren Gatten Carl Philips, dem damaligen Landrat, zum Geschenk machte.
Den Namen des Parks verdankt er der romantischen Geschichte seiner Entstehung. Die Legende besagt, dass Anna den Park als Überraschung und Liebesbeweis für ihren abwesenden Ehemann anlegte. Ein Empfangsband mit den Worten „Willkommen im Tal, das die Liebe erschuf“ sollte diese Geste bestätigen und zierte einst den Eingangsbereich des Parks.
Wer im ungefähr 80 Hektar großen „Tal der Liebe“ unterwegs ist, gelangst an 10 unterschiedliche Orte, die allesamt mit einem Schild und einer Erklärung markiert sind. So hast du beispielsweise vom Bastei-Hügel, der sich nahe dem ersten Parkplatz befindet einen Blick auf die Oder. Oder du tauchst bei den Adam-und-Eva-Teiche mit der Clotildenquelle in einen märchenhaften Wald ein.
Durch den Verein Föderation der Grünen „GAJA“, einem deutsch-polnischen Projekt, wurde der Park in den letzten zwei Jahrzehnten gepflegt und restauriert. Die Föderation der Grünen „GAJA“ hat sich aktiv für den Erhalt des Parks eingesetzt und dabei sowohl auf finanzielle Unterstützung von Sponsoren als auch auf eigene Ressourcen zurückgegriffen.
Das „Tal der Liebe“ zählt darüber hinaus auf polnischer Seite zum Nationalpark Unteres Odertal.
Es gibt zwei Parkplätze an zwei unterschiedlichen Eingängen. Der zweite Parkplatz befindet sich nur wenige Meter vom ersten Parkplatz (Google Maps) entfernt.
Aussichtspunkt: Denkmal für die Schlacht bei Zehden (Góra Czcibora)
Das Denkmal für die Schlacht bei Zehden, auch bekannt als Denkmal von Cedynia, ist ein historisches Monument, das an eine bedeutende Schlacht in der polnischen Geschichte erinnert.
Die Schlacht bei Zehden fand im Jahr 972 statt und war ein entscheidender Moment für die Zukunft Polens. Hier standen sich die polnischen Truppen unter der Führung von Mieszko I., dem ersten historisch belegten Herrscher von Polen und deutsche Truppen gegenüber. Die polnischen Streitkräfte gewannen diese Schlacht und sicherten so die Unabhängigkeit sowie territoriale Integrität des aufstrebenden polnischen Staates.
Abgesehen von dem historischen Hintergrund gibt es allerdings einen ganz anderen Grund, warum du die gefühlt unzähligen Treppen zum Denkmal erklimmen solltest – der Aussicht wegen. Von dort oben hast du einen fantastischen Blick über die nähere Umgebung und kannst bei guten Wetterverhältnissen bis nach Deutschland sehen.
Adresse: 74-520 Osinów Dolny (Google Maps)
Über die Autorin / Autoren
Bereits seit 20 Jahren ist Berlin meine Wahlheimat und ich liebe die abwechslungsreichen Facetten der Stadt. Regelmäßig zieht es mich zusammen mit meiner Kamera aber auch in die nahe Umgebung oder in die Ferne!
Danke für diese wundervollen Einblicke, bei den Bilder blüht mein Herz auf. So schön!