Aktualisiert am 21.12.2020
Schlangenbeschwörer am Tage – lecker essen am Abend. Den berühmten Platz mitten in Marrakesch sollte jeder Besucher auf seine Liste setzen. Warum? Hier trifft sich halb Marrakesch!
Eins kurz vorweg. In Reiseführern oder auch online wird der Platz immer als „Djamaa El Fna“ geschrieben, scheinbar allerdings nur in der deutschen Sprache. In der englischen Sprache und auch vor Ort ist dieser als Jamma El Fna gekennzeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Der Djamaa El Fna am Tag!
Am Tag ist der riesige Platz, der seit 2008 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes steht, eher unspektakulär. Einzig einige Händler, ein paar Schlangenbeschwörer, Henna-Frauen, Gaukler etc. gehen hier ihren Geschäften nach.
Tipp: Frisch gepressten Organgensaft probieren!
Von früh morgens bis in die Nacht hinein sind hier die Saftstände geöffnet! Jeden Morgen sind wir auf den Platz gekommen, um einen frisch gepressten Organgensaft zu trinken, der gerade mal 4 Dirham (umgerechnet ca. 40 Cent) kostet. Oft schenken die Verkäufer noch einmal ein halbes Glas kostenlos nach, so dass man mit einer geballten Dosis Vitamin C in den Tag starten kann.
Orangen, so hatte ich das Gefühl, ist die Nationalfrucht von Marrakesch, vielleicht auch von ganz Marokko. Überall in der Stadt findet man Bäume an denen Orangen wachsen – egal wo, selbst vor Tankstellen gedeihen die Früchte.
Der Djamaa El Fna am Abend!
Am Abend erwacht der Platz richtig zum Leben! Von Montag bis Sonntag strömen die Menschen dorthin. Ich habe den Platz an keinem Abend leer erlebt. Im Gegenteil konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Djamaa El Fna mit jedem Abend voller wurde. In kleinen Kreisen versammeln sich Einheimische und Besucher und lauschen den Geschichten-Erzählern, Rednern und Musikern, verfolgen Boxkämpfe oder andere Spiele.
Tipp: Unbedingt bei einer Garküche essen!
Ein Highlight sollten Besucher sich nicht entgehen lassen. Kurz vor Beginn der Dämmerung verwandelt sich ein Teil des Platzes in eine große kulinarische Insel. Zahlreiche offene Küchen werden aufgebaut an denen typische marokkanische Speisen, wie Tajinen oder Couscous gekocht werden.
Das hindurch laufen der einzelnen Stände kann allerdings ein Spießrutenlauf sein, denn vor jedem Stand stehen Männer, die ihren als den besten anpreisen und bewerben. Wahrscheinlich werden sie danach bezahlt wie viele Kunden sie dem Stand zugeführt haben.
Hat man einmal Platz genommen, wird einem Berberbrot mit zwei verschiedenen Soßen sowie eine Auswahl an Oliven gereicht – kostenfrei. Allein davon war ich oft schon halb satt. Je nach Hungergefühl kann man zwischen verschiedenen Vorspeisen und Hauptgerichten wählen, die im Verhältnis gesehen zu einem Restaurant Besuch günstig sind. Die Hauptgerichte liegen preislich zwischen 35 und 80 Dirham (umgerechnet ca. 3,50 – 8 EUR).
Nach dem Essen wird noch ein Glas marokkanischer „Whiskey“ (auch kostenfrei) gereicht, der allerdings nichts anderes ist, als der marokkanische Minztee.
Wer weniger Hunger hat, sollte bei einem Suppenstand halt machen. Dort gibt es eine Schüssel der bekannten marokkanischen Linsensuppe für gerade einmal 3 Dirham (0,30 Cent).
Den Djamaa El Fna von der Vogelperspektive genießen!
Um die ungewöhnliche Atmosphäre mit seinen Lichtern und Menschen von einer anderen Perspektive einzufangen, empfiehlt es sich eines der Restaurants oder Cafés rund um den Platz zu besuchen. Die Dachterrassen bieten alle einen tollen Blick auf den Platz.
Allerdings wird es nicht gerne gesehen, wenn man hier nur her kommt, um ein Foto zu schießen. Wer nichts trinken möchte, sollte ein paar Dirham als „Bestechung“ bereithalten. Es lohnt sich aber bei einem Getränk oder etwas zu Essen das Getümmel auf dem Platz eine Zeit lang zuzuschauen. Allerdings spiegelt sich die Aussicht in den Preisen wieder. Ein Glas Orangensaft kostet dann schon mal 15 Dirham (umgerechnet 1,50 EUR).
Über die Autorin / Autoren
Bereits seit 20 Jahren ist Berlin meine Wahlheimat und ich liebe die abwechslungsreichen Facetten der Stadt. Regelmäßig zieht es mich zusammen mit meiner Kamera aber auch in die nahe Umgebung oder in die Ferne!
Hallo ihr beiden,
ein schöner Bericht, der mich direkt wieder nach Marrakesch zurück versetzt. Als meine Freundin und ich in Marrakesch waren, haben wir mehrfach auf dem Djemna el Fna gegessen, weil einer meiner Freunde Marokkaner ist, mit dabei war und auch hier den ein oder anderen Tipps hatte. Daher hab ich das auch als Anlass genommen, selber mal einen Beitrag nur über des Essen in Marrakesch zu schreiben, den ich euch auch gerne mal verlinke :-)
Aber auch trotz einheimischer Begleitung, wurden wir wie ihr von allen Seiten angesprochen. Letztendlich haben wir uns dann dort hingesetzt, wo die meisten Einheimischen saßen.
Direkt gegenüber von den Saftverkäufern kann man abends ja auch eher ungewöhnliche Dinge wie Schnecken oder gar Schafkopf essen. Was war denn das Kurioseste, was ihr auf dem Djemna el Fna gegessen habt?
Besten Gruß
Henrik von Fernweh-Koch
Hallo Henrik,
um ehrlich zu sein, habe ich mich von Kuriositäten fern gehalten. Die allgemeine marrokanische Küche fand ich spannend genug und auch sehr lecker! Obwohl ich eigentlich wirklich immer bei den Saftständen gegessen habe, habe ich Schafsköpfe oder ähnliches nicht wahr genommen.
LG Anja
LG Anja
[…] ob in den Souks oder auf dem Djaama El Fna die Händler möchten gerne, dass du bei Ihnen einkaufst. Natürlich stehen nirgendwo an den […]