Aktualisiert am 08.10.2023
Graues Wetter oder Regenwetter kann für Fotografen eine Herausforderung sein, besonders dann wenn du auf Reisen bist. Aber es bietet auch viele Möglichkeiten, kreativ zu werden und dramatische Landschaften und Stimmungen einzufangen. Durch das Spielen mit Schatten und Licht, Reflektionen im Wasser und der Wahl der richtigen Perspektive kannst du das Beste aus dem schlechten Wetter herausholen und eindrucksvolle Fotos erzielen.
Es gibt auch viele kreative Ideen und Inspirationen für das Fotografieren bei schlechten Wetter. Spiele sie mit Kontrasten, Licht und Schatten, experimentiere mit Schwarz-Weiß-Fotografie oder probiere besondere Nahaufnahmen aus.
Inhaltsverzeichnis
Schlechtes Wetter: Perfekt für Langzeitbelichtungen
Ein wolkenverhangener Himmel, der keine Sonnenstrahlen durchlässt, eignet sich eigentlich perfekt, um Flussläufe oder Wasserfälle fotografisch einzufangen. Du musst hierbei nicht mit harten Kontrasten aus Licht und Schatten kämpfen.
Denn Wasser reflektiert starkes Sonnenlicht, was zu überbelichteten Bereichen führen kann. Bei bedecktem oder diffusem Licht sind die Reflexionen auf der Wasseroberfläche in der Regel weniger intensiv. Was dazu beiträgt, Details im Wasser und um den Wasserfall herum besser sichtbar zu machen. Sonnenlicht ist also in der Fotografie nicht immer ein Plus! Außerdem brauchst du kein extra ND-Filter (Neutraldichtefilter), um die Belichtungszeiten durch zu viel Licht zu verringern. Du kannst also Langzeitbelichtungen bei trüben Wetter wirklich gut Umsetzen!
Mach dir die Welt bunt mit Streetart Fotografie
Wenn der Himmel grau ist, suche dir Motive, die rotz dem tristen Wetter hervorstechen. Streetart zu fotografieren ist dafür besonders gut geeignet. Die lebendigen Farben der Kunstwerke werden in Kontrast zum grauen Himmel und den Gebäuden stehen.
Konzentriere dich dabei auch auf die Details der Streetart. Fotografier Nahaufnahmen von interessanten Texturen, Linien und Farben. Dadurch hebst du die Komplexität und die handwerkliche Qualität der Kunstwerke hervor.
In der Nachbearbeitung kannst du die Farben zu noch verstärken, den Kontrast anpassen, um die Stimmung deiner Streetart-Fotos zu verbessern. Achte jedoch darauf, die Authentizität der Kunstwerke beizubehalten und nicht die Bilder zu „künstlich“ wirken zu lassen. Das Motiv sollte immer noch in seinem Ursprung erkennbar sein.
Experimentiere mit Schwarz-Weiß-Fotografie
Graues Wetter und ein fader Himmel können dazu führen, dass Farben verblasst oder wenig kontrastreich wirken. In solchen Situationen kann Schwarz-Weiß-Fotografie helfen, das Bild auf das Wesentliche zu reduzieren. Konzentriere dich dabei auf Formen, Texturen und Komposition und spiele mit den Kontrasten zwischen hellen und dunklen Bereichen.
Wandel dein Foto in der Nachbearbeitung in Schwarz-Weiß um. Mit dem gezielten Einsetzen von Kontrast und Tonwertkorrekturen kannst du deine Bilder optimieren und dabei dramatische Effekte erzielen.
Architektur- und Stadtmotive: Gebäude und Straßen
Ebenfalls perfekt zum Fotografieren bei eher tristem Wetter eignen sich Architektur- und Stadtmotive. Klar kann ein blauer Himmel mit ein paar Schäfchen Wolken ebenfalls entzücken. Genauso gut, aber anders können Gebäude aber auch bei grauem Wetter wirken. Achte dabei ungewöhnliche Perspektiven. Deine Fotos können dadurch noch interessanter wirken und beim Betrachter Erstaunen auslösen.
Du kannst dich neben ungewöhnlichen Perspektiven auch auf Detailansichten konzentrieren, um die Textur und Struktur von Gebäuden besser sichtbar werden zu lassen. Achte dabei auf interessante Details wie Mauerwerk, Fenster oder Verzierungen und betone sie in deinen Aufnahmen. Auch kannst du interessante Türen oder Eingänge in den Fokus rücken.
Reflektionen in der Fotografie nutzen
Regenpfützen können großartige Reflektionen bieten. Die reflektierende Oberfläche des Wassers kann die Umgebung auf interessante Weise widerspiegeln. Das gilt übrigens nicht nur für Pfützen, sondern auch für natürliche Gewässer wie Seen und Flüsse.
Oft ist der Blickwinkel dabei entscheidend. Niedrige Winkel, wie die Froschperspektive, sind häufig effektiv, um klare Reflexionen zu erzeugen. Aber du kannst auch von oben nach unten oder seitlich fotografieren, um unterschiedliche Effekte zu erzielen.
Nach einem Regenschauer können Pfützen auch eine faszinierende Möglichkeit bieten, Reflexionen von Menschen einzufangen.
Nahaufnahmen brauchen keinen blauen Himmel
Graues Wetter kann super Möglichkeiten für Makroaufnahmen bieten. Bei Nahaufnahmen können selbst alltägliche Gegenstände faszinierende Motive abgeben. Die Natur bietet viele großartige Möglichkeiten für Makrofotografie. Blumen, Insekten, Pflanzen, Tropfen von Tau oder Regen auf Blättern sind nur einige Beispiele für Motive in der Natur.
Aufgrund des extremen Nahfokus in der Makrofotografie ist die Schärfentiefe oft sehr gering. Du musst die Blende kontrollieren, um die gewünschte Tiefenschärfe zu erzielen. Eine größere Blendenöffnung (kleinere f-Zahl) erzeugt eine geringere Schärfentiefe, während eine kleinere Blendenöffnung (größere f-Zahl) mehr vom Bild scharf macht.
Menschen einbeziehen
Durch das Einbeziehen von Menschen in die Fotografie bei schlechtem Wetter können diese in deinen Bildern eine erzählerische Komponente sein. Fotografiere Passanten, die durch Straßen gehen, um Bewegung und Leben in deine Aufnahmen zu bringen.
Regen kann eine einzigartige Möglichkeit sein, Menschen mit farbenfrohen Regenschirmen zu fotografieren, um einen Kontrast zum trüben Himmel zu schaffen. Die Regentropfen auf dem Schirm können auch ein nicht zu unterschätzender interessanter Effekt sein. Regenschirme, Regenmäntel und Menschen, die sich vor dem Regen schützen, können interessante ebenfalls Geschichten erzählen. Achte auf emotionale Ausdrücke und Gesten.
Über die Autorin / Autoren
Bereits seit 20 Jahren ist Berlin meine Wahlheimat und ich liebe die abwechslungsreichen Facetten der Stadt. Regelmäßig zieht es mich zusammen mit meiner Kamera aber auch in die nahe Umgebung oder in die Ferne!
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