Aktualisiert am 17.11.2023
Ein Blick hinter die Kulissen zu unserem Dreh „Mein schönster Sommer – die 90er Jahre“ zeigt Einblicke in die Arbeit von Kamerateam, Tontechnik, Regie sowie unsere ganz persönlichen Erlebnisse an der Côte d’Azur.
Inhaltsverzeichnis
- Anreise mit Kamera- und Tontechnik bei Flughafenchaos zu Beginn der Sommerferien
- Der Ton macht die Musik – Tontechnik
- Unsere Drehtage zu „Mein schönster Sommer – die 90er Jahre“
- Das Kamerateam bei der Arbeit
- Schnitt und Reihenfolge – was kommt mit in die Folge
- Nach dem Dreh – als Reiseblogger unterwegs
- Mein schönster Sommer – die 90er Jahre in der ARD Mediathek
Anreise mit Kamera- und Tontechnik bei Flughafenchaos zu Beginn der Sommerferien
Anfang Juli, zu Beginn der Sommerferien, starten wir als siebenköpfiges Filmteam zu unserer Drehreise nach Cannes an die Côte d’Azur. Wir fliegen von Berlin BER beziehungsweise von Hamburg nach Nizza. Unsere größten Sorgen sind, dass all unser Gepäck in Nizza vollständig ankommt. Durch das Flughafenchaos an diversen Standorten, wie in Düsseldorf, Köln/Bonn oder München sind unsere Bedenken groß, dass unsere Ausrüstung nicht mit uns in Nizza landet.
Wir waren alle zeitig am Flughafen und schafften es ohne stundenlanges Warten durch die Sicherheitskontrolle. Sicherheitshalber verstaute das Kamera- und Tontechnik Team das wichtigste Equipment im Handgepäck und nicht im Aufgabegepäck. Nicht auszumalen, wenn die Kameras und die Tontechnik nicht mitgekommen oder gar am falschen Flughafen gelandet wären. Unsere Sorgen waren glücklicherweise unbegründet und all unsere Sachen landeten mit uns in Nizza. Mit zwei vollgepackten Mietwagen ging es dann am Abend ins Hotel nach Cannes.
Der Ton macht die Musik – Tontechnik
Bevor an den Kameras die Aufnahmeknöpfe gedrückt werden, ist der Ton ein unverzichtbares Element. Das bedeutet, wir wurden vor Drehbeginn verkabelt. Ein kleines Mikrofon befestigten wir an unserer Unterwäsche und unter unserem T-Shirt trugen wir einen elastischen Gurt mit dem Sender. Unser Tontechniker Tino trug den gesamten Drehtag ein schweres Pult mit sich, um unter anderem zu kontrollieren das der Ton optimal ist.
Die Umgebungsgeräusche waren nie zu unterschätzen. Bei Dreharbeiten in Innenräumen hatte er ein weiteres Mikrofon dabei, welches an einer Teleskopstange über unseren Köpfen gehalten wurde.
Was Ton und Technik ausmacht, haben wir vor allem beim Dreh im Restaurant in Cannes erlebt. Neben dem Restaurant, in dem wir drehten und Anja ihren geliebten Caesar Salad verköstigte, war eine nicht minder große Baustelle mit einer dazugehörigen Geräuschkulisse. Tino, unser Tontechniker hat diese störenden Hintergrundgeräusche komplett heraus gefiltert. Im Endprodukt ist in der Folge nichts dergleichen zu hören. Das hat uns ziemlich beeindruckt.
Unsere Drehtage zu „Mein schönster Sommer – die 90er Jahre“
An drei Tagen drehten wir im Schnitt 8 bis 10 Stunden für eine 25 minütige Folge zur MDR Reihe „Mein schönster Sommer – die 90er Jahre“. Nach dem Frühstück startete der Drehtag mit der bereits oben genannten Verkabelung für den Ton.
Von Autorin Jasmin, Rufname „Mimi“ gab es immer nur einen kleinen Hinweis, wo wir drehen werden. So blieben wir am ersten Tag in Cannes und wir spazierten zusammen mit Moderatorin Clarissa durch den Ort. Wir wussten nichts, was im Detail auf dem täglichen Ablaufplan stand.
Und so kam es, dass wir irgendwann vor unserem alten Hotel standen, in dem wir 1998 zur Klassenfahrt nach Cannes untergebracht waren. Es wurde spontan erfragt, ob wir im Hotel drehen durften und wir ein Zimmer besichtigen konnten. Wir mussten also keine Texte auswendig lernen. All unsere Antworten auf Clarissas Fragen kamen direkt aus dem Bauch heraus. Da wir immer nur grob wussten, was im nächsten Moment auf dem Plan stand, konnte ein natürlicher Spannungsbogen aufgebaut werden.
Spontanbesuch auf einer Luxus-Yacht
Auch unsere Einladung auf die Luxus-Yacht Esmeralda im Yachthafen von Monaco stand nicht im Regieplan. Wir, als Drehteam, wurden angesprochen was und für welchen Fernsehsender wir drehen würden. Unsere Frage, ob wir die Yacht besichtigen könnten, war spontan und ganz nach dem Prinzip: „Fragen kostet ja nichts!“
Das Kamerateam bei der Arbeit
Wie vielfältig, aufwendig und auch anstrengend Dreharbeiten sein können, haben wir an den drei Drehtagen hautnah miterlebt. Kamerafrau Julia drehte vor allem mit dem handlicheren Gimbal und Kameramann Holger war mit dem Easyrig unterwegs, welches bei weitem etwas mehr Platz benötigte. Bei den hochsommerlichen Temperaturen und der höhen Luftfeuchtigkeit an der südfranzösischen Küste war das Klima eine zusätzliche Herausforderung.
Unsere Drehreise wurde von zwei Kameras begleitet, die uns in verschiedensten Perspektiven aufnahmen. Zusätzlich filmten sie sogenannte Schnittbilder. Dabei handelt es sich um kurze Frequenzen, welche in die Folge eingefügt werden. Das sind zum Beispiel:
- wehende Fahnen
- der sich drehende Postkartenständer
- vorbeifahrende Autos
- die Yachten am Hafen.
Das Kamerateam Julia und Holger stimmten sich stetig ab, damit sie beide in der gleichen Helligkeit drehten und sichbeim Filmen nicht in die Quere kamen. Julias Kamera war mit einem Raven Eye verbunden. Somit konnte Mimi auf dem Tablet verfolgen, was sie gerade filmte und gegebenenfalls Anweisungen geben. Sie konnte auch mithören, was über die Mikrofone von uns gesprochen wurde.
Unsere Highlights mit dem Kamerateam
Besonders in Erinnerung sind uns die Fahrten mit dem Auto nach Monaco und zurück in Erinnerung geblieben. In den fertigen Frequenzen in der Folge ist nicht zu sehen, mit wie vielen Personen wir im Auto gesessen haben. Auf der zweiten Rücksitzbank versteckten sich zusammengekauert Mimi und Tino, der den Ton überwachte. Julia filmte uns auf engsten Raum und kümmerte sich um die optimale Beleuchtung.
Auf der Rückfahrt von Monaco nach Cannes filmte Julia aus dem fahrenden Fahrzeug Clarissa beim Autofahren. Die Erstellung der Frequenzen glich eher einem Aktion-Film, als einer Reise-Reportage. Der Aufwand für die wenigen Sekunden in der Folge lassen nicht erahnen, was für eine Arbeit und Adrenalin dahinter stecken.
Abspann filmen für die nächste Folge „Mein schönster Sommer“
Ein weiterer Höhepunkt war das Filmen am Strand von Cannes. Clarissa sollte eigentlich auf einer Mole die zweite Folge zur Loveparade in Berlin ankündigen. Diese Aufnahme sollte zum Ende unserer Folge laufen. Wie gesagt, sollte…Mit unserer gesamten Technik erhielten wir mehr Aufmerksamkeit als uns lieb war.
Eine Handvoll Teenager machten sich einen Spaß daraus und liefen ständig durchs Bild, um im nächsten Moment tollkühn ins Wasser zu springen. An eine ruhige Filmfrequenz war nicht zu denken. Den Abspann drehten wir in der ruhigen Altstadt. Die Wasserakrobaten bekamen ihre Bühne und sind mit in die Folge rein geschnitten.
Schnitt und Reihenfolge – was kommt mit in die Folge
Mit am meisten waren wir auf die Auswahl an Material gespannt, was in den 25 Minuten zu sehen sein wird. Die Folge verging wie im Flug und einer der ersten Gedanken war tatsächlich was eben nicht ausgestrahlt wurde.
Dazu gehörte unser Vormittag in der Parfümerie-Manufaktur Galimard in Grasse. Auch unsere Riesenradfahrt in Cannes hat es nicht in die Folge geschafft. Monaco und die Formel Eins waren für uns 1998 wichtige Momente, die wir 24 Jahre später versucht haben, wieder aufleben zu lassen. Der Fotomoment an der Stelle, wo wir einst in der Boxengasse standen ist ebenfalls nicht verschnitten worden.
Aufbau der Folge
Ein weiterer spannender Aspekt ist die Zusammensetzung der Folge. Uns war bewusst, dass nicht chronologisch gefilmt und geschnitten wird. Dass Grasse und damit ein halber Tag sowie viel weiteres Filmmaterial nicht verschnitten wurde, ist natürlich nur uns aufgefallen.
Interessant war der rote Faden, der durch die Folge führte – unser Reiseblog. Wir hätten nicht gedacht, dass er so einen großen Anteil ausmacht und immer wieder eingebunden wird. Das Fotobuch, welches wir beide in gleicher liebevoller Gestaltung unser eigen nennen dürfen, führt nicht nur durch die Folge, sondern schafft auch die Verbindung in die Gegenwart zu uns und GoOnTravel.de.
Nach dem Dreh – als Reiseblogger unterwegs
Vor Drehbeginn beziehungsweise nach Drehschluss machten wir uns immer auf den Weg, um auf eigne Faust vor allem Cannes zu erkunden und zu fotografieren. Besonders das Abendlicht der milden Sommerabende hat uns gar nicht aufhören lassen zu fotografieren.
Eine Sehenswürdigkeit in Cannes wollten wir unbedingt ausfindig machen. Vor 24 Jahren hatten wir Cannes bei Nacht fotografiert. Die Ergebnisse waren zwar niederschmetternd, aber wir konnten uns ungefähr an den Aufstieg zur Burg und an den Blick über Cannes erinnern. Jetzt war die Burg mit dem illuminierten Cannes Schriftzug ein beliebter Aussichtspunkt, den wir endlich gebührend fotografieren konnten.
Am letzten Tag drehten wir die letzte Szene auf der Fähre von Cannes zur Insel Sainte-Marguerite. Während das Team mit der schweren Ausrüstung die nächste Fähre zurück nahm, nutzten wir die Zeit die Insel auf eigne Faust zu erkunden und fuhren mit der letzten Fähre zurück nach Cannes.
Drehpause in Monaco
Auch in Monaco nutzten wir die wenige freie Drehzeit, um wichtige Sehenswürdigkeiten in Monaco ausfindig zu machen. Nach dem Mittagessen ließen wir Dessert und Kaffee ausfallen und erkundeten die Aussichtspunkte von Monaco-Ville. Nach unserer unerwarteten Einladung auf die Luxus-Yacht Esmeralda standen für das Kamerateam Schnittbilder auf dem Programm und wir hatten etwas freie Zeit. Diese nutzten wir und sprinteten förmlich vom Yachthafen entlang der Formel Eins Rennstrecke bis zum Casino Monte-Carlo.
Als Reiseblogger waren wir fast immer zu den schönsten Tageszeiten unterwegs und konnten vor allem Cannes im perfekten Licht zur blauen Stunde fotografieren.
Mein schönster Sommer – die 90er Jahre in der ARD Mediathek
Wer die Ausstrahlung am 22. August 2022 um 19.50 Uhr auf dem MDR verpasst hat, kann sich zu jeder Zeit die Folge in der ARD Mediathek ansehen.
Über die Autorin / Autoren
Als gebürtige Brandenburgerin arbeite ich dort, wo andere in Norddeutschland ihren Urlaub verbringen. Meinen Urlaub verbringe ich am liebsten als leidenschaftliche Wildlife Fotografin - zwischen A wie Afrika bis Z wie Zingst!
Das sieht aber auch wirklich sehr schön aus;)
Cannes ist eine so schöne Stadt;)
Oh ja, finden wir auch.