Aktualisiert am 21.04.2022
Der Amboseli National Park, an der Grenze zu Tansania, ist berühmt für seine großen Elefantenherden und den unverwechselbarem Panoramablick auf den wohl berühmtesten Berg Afrika´s – der Kilimanscharo.
Inhaltsverzeichnis
Shetani Lavastrom
Heute morgen bin ich aus Tsavo West gestartet. Um zum Amboseli Nationalpark zu gelangen, geht es durch den Shetani Lavastrom. In dieser Mondlandschaft gibt es einen kurzen Halt für ein paar Erinnerungsfotos. Kaum zu glauben, in dieser unwirklichen Gegend leben tatsächlich Tiere, z.B. kleine Klippspringer.
Nah an der Grenze zu Tansania geht es durch das karge Land der berühmten Maasai. Ich bekomme den Tipp, unterwegs keine Fotos von den Maasai und deren Dörfern zu machen. Das mögen sie nicht und können dann sauer werden. Ich halte mich an den Hinweis meines Guides Justin. Er verspricht mir auch, dass ich heute noch in den Genuss kommen werde und die Maasai persönlich kennenlernen kann.
Amboseli Nationalpark – am Fuß des Kilimanscharo
Unterwegs kann ich immer wieder einen Blick auf den Kilimascharo erhaschen. Es ist wirklich ein großes Glück, den Gipfel ohne Wolken zu sehen. Und es soll sogar Glück bringen, den Japanern auf jeden Fall. In der Tat reisen viele Japaner nach Amboseli, um den wolkenlosen Gipfel des „Daches Afrikas“ zu bestaunen. Es ranken sich Geschichten um japanische Gäste, die ihren Aufenthalt im Amboseli Tag um Tag verlängert haben – bis an die Grenze ihrer Pleite – nur für einen wolkenlosen Blick auf den Kilimanscharo.
Im Amboseli werde ich regelrecht von den großen Dickhäutern begrüßt. In großen Herden ziehen sie durch das flache und offene Land. In Amboseli gibt es Sumpfgebiete, wo sie sich sehr gern aufhalten. Besonders charakteristisch für die Landschaft sind die sogenannten Thermikstürme, auch „Dust Devils“ genannt. In sekundenschnelle Bilden sich diese Windhosen und verwehen wieder.
Auch heute erreiche ich pünktlich zum Lunch die Unterkunft für diese Nacht. Die Ol Tukai Lodge liegt in einem großflächigen und eingezäuntem Areal. Das Hauptgebäude mit Pool und die Bungalows mit den Zimmern liegen unter den Akazienbäumen. Nach dem leckeren Willkommensdrink und dem Check-In geht es zu den Zimmern.
Gästeunterkünfte
Unter und in den Bäumen wimmelt es nur so von Pavianen, Meerkatzen und verschiedenster Vogelarten. Wenn Ihr hier zu Besuch seid, dann passt höllisch auf, wenn Ihr die Tür zu Eurem Zimmer öffnet. Die Affenbande schlüpft sonst blitzschnell an Euch vorbei und ist im Zimmer. Im besten Fall klauen sie nur die Zuckertütchen, denn sie wissen ganz genau wo sich diese befinden.
Zu Besuch im Maasai Dorf
Vor unserer Abendpirsch geht es, wie versprochen, in ein Maasai Dorf. Gegen eine Gebühr von 5000 KES (ca. 50,00 €) pro Wagen, darf alles angeguckt, gefragt und natürlich fotografiert werden. Es gibt auch ein kleines Programm. Mit einem traditionellen Tanz werde ich begrüßt und ins Dorf geführt. Die Hütten im Dorf werden von den Frauen gebaut. Sie bestehen aus getrocknetem Dung. Die Männer ziehen mit dem Vieh tagsüber zum Weiden über die Ebenen. Nach Einbruch der Dunkelheit wird das Vieh in die Dorfmitte getrieben. Das Dorf ist von dornigen Büschen umgeben, welche die Raubkatzen, wie Löwen und Leoparden abhalten soll.
Handeln für Anfänger
Es bietet sich auch die Gelegenheit das ein oder andere Mitbringsel zu erwerben. Handeln gehört hier mit dazu. Es ist Teil der Kultur und des Geschäfts. Folgende Strategie hat sich für mich immer gut bewährt: Angenommen Du möchtest z.B. eine Holzmaske kaufen und Dir wird ein Preis von 4000 KES (ca.40,00 €) genannt. Der erste Preis ist definitiv immer viel zu hoch. Aber Du weißt damit, dass der Preis dafür ungefähr bei 2000 KES (20,00 €) liegt. Um dahin zu kommen musst Du tief ansetzen, bei 1000 KES (10,00€). Natürlich wird es ein theatralischen Aufschrei geben, aber es wird Dir ein neuer Preis genannt von vielleicht 3200 KES. Du gehst mit auf 1500 KES. Und so weiter und so weiter bis irgendwann der Preis von um die 2000 KES erreicht ist und jeder zufrieden ist.
Ein weiterer Tipp: ich habe immer kleine Scheine in der Tasche, damit ich möglichst passend bezahlen kann. Es kann sonst passieren, dass es kein Wechselgeld gibt.
Von den Maasai geht es direkt auf die Abendpirsch. Die Elefanten haben den Tag in den Sümpfen verbracht. Ihr solltet Euch unbedingt die Zeit nehmen und die Elefanten und ihr Verhalten beobachten. Es gibt so viele faszinierende Details zu entdecken, wie vorsichtig sie z.B. mit dem Rüssel die Grasbüschel umwickeln und sie dann ohne Wurzeln aus der Erde ziehen. Oder wie ihren Rüssel als Dusche oder Schnorchel benutzen. Im Park werden Euch vielleicht Fahrzeuge des Amboseli Elephant Trust begegnen. Seit über 40 Jahren dokumentieren und identifizieren Sie das Leben der Elefanten im Amboseli.
In großen Herden wandern die Elefanten, auch nachts, viele Kilometer und grasen dabei unentwegt die Savanne ab.
Die Elefanten, vor allem beim überqueren der Straße, verhalten sich im Amboseli wesentlich gelassener den Menschen gegenüber, als im Tsavo. Sie scheinen weniger misstrauisch zu sein.
Der Tag verabschiedet sich mit einem Sonnenuntergang, so wie ich es mir in Afrika immer vorgestellt habe.
Natürlich geht es am nächsten Morgen wieder früh raus. Zum Sonnenaufgang sind wir im Park und besuchen einen Hyänenbau. Sie liegen vor dem Eingang ihres Baus und wärmen sich in der Sonne. Die Mini-Hyänen sind neugierig und sehr verspielt.
Zum Parkausgang geht es durch den ausgetrockneten Lake Amboseli. Mein Ziel für diesen Tag ist aber ein anderer See – Lake Naivasha.
Über die Autorin / Autoren
Als gebürtige Brandenburgerin arbeite ich dort, wo andere in Norddeutschland ihren Urlaub verbringen. Meinen Urlaub verbringe ich am liebsten als leidenschaftliche Wildlife Fotografin - zwischen A wie Afrika bis Z wie Zingst!
Hi!
Letzten Oktober war ich mit einer Freundin das 1. Mal in Kenia und habe mich verliebt.
Damals sind wir im Baobab gestartet, waren in der Ngutuni Lodge, Ziwani,Ol Tukai und Leopards Lair. Anschließend noch in der Severin Sea Lodge.
Gerade sitze ich an der Planung für 2025 und hatte ein Lächeln auf dem Gesicht, als ich Deine Berichte las.
Wir werden mit 6 bis 8 Personen Juni 2025 starten. Darunter wird auch meine 85 jährige Mutter sein. Wir werden im Baobab starten, 2 Nächte Ashnil Aruba, 1 Nacht Severin Safari Camp, 1 Nacht Ziwani, 2 Nächte Ol Tukai und dann noch 2 Nächte in Nairobi bleiben.
also habe ich den Teilnehmern erstmal Deine Berichte geschickt.
2026 wird übrigens das Hochland geplant
Liebe Grüße Anja
Hallo Anja,
vielen lieben Dank für dein Feedback und das du dich, so wie ich mich für Kenia begeisterst. Deine Planungen für 2025 hören sich großartig an, vor allem berührt es mich sehr, dass deine Mutter in diesem hohen Alter mit dir dabei sein wird. Ich wünsche euch allen jetzt schon eine wunderschöne und unvergessliche Reise durch Kenia.
Ich würde mich sehr freuen, wieder von dir zu lesen.
Alles Liebe
Anne