Das Mississippi-Delta, geprägt von fruchtbarem Land, ist bekannt als die Wiege des Blues. Es ist eine Musikrichtung, die weltweit Einfluss fand.

Gelegen zwischen dem Fluss Mississippi und dem Yazoo River, erstreckt sich das Mississippi-Delta über den Nordwesten des Bundesstaates Mississippi. Die fruchtbaren Böden, die im Delta durch jahrtausendlange Überflutungen entstanden sind, machten die Region zu einem Zentrum der Baumwollproduktion.

Neben seiner Bedeutung als landwirtschaftliches Herzstück gilt das Mississippi-Delta als der Geburtstort des Blues, der aus den Erlebnissen und Emotionen der afroamerikanischen Bevölkerung erwuchs.

Blues Highway

Der Blues Highway, offiziell als U.S. Route 61 bekannt, ist eine legendäre Straße. Die vom Süden bis zum Mittleren Westen der USA verläuft und tief mit der Geschichte des Blues und der afroamerikanischen Kultur verbunden ist. Diese berühmte Straße, die auch als „Highway 61“ oder „Great River Road“ bezeichnet wird, führt durch das Herz des Mississippi-Deltas. Von New Orleans, Louisiana, über Memphis, Tennessee, bis nach St. Louis, Missouri erstreckt sie sich.

Die U.S. Route 61 ist die Straße, auf der viele Musiker im 20. Jahrhundert reisten, um dem ländlichen Süden zu entfliehen und in die Städte zu ziehen. Wo sie auf der Suche nach Arbeit, Freiheit und kreativen Möglichkeiten waren.

Entlang des Blues Highway gibt es heute zahlreiche Museen, Denkmäler und historische Orte, die die Geschichten des Blues und seiner Musiker erzählen. Darunter befinden sich das Delta Blues Museum in Clarksdale und das B.B. King Museum in Indianola.

Der Highway 61 erstreckt sich von New Orleans über Memphis bis nach St. Louis und verläuft auch quer durch Mississippi

Der Highway 61 erstreckt sich von New Orleans über Memphis bis nach St. Louis und verläuft auch quer durch Mississippi

Gateway to the Blues Museum in Tunica

Unbedingt einen Stopp solltest du im Gateway to the Blues Museum in Tunica einlegen. Das Museum befindet sich in einem restaurierten Bahnhofsgebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert und ist leicht an seinem rustikalen, charmanten Look sowie dem charakteristischen „Blues“-Neonschild zu erkennen. Es dient als „Tor“ zur Geschichte des Blues, da Tunica und die umliegenden Regionen im Mississippi-Delta als Geburtsstätte des Blues angesehen werden.

Im Inneren des Museums finden Besucher interaktive Ausstellungen und eine umfassende Sammlung von Blues-Instrumenten, darunter Gitarren, Mundharmonikas und Mikrofone. Die von bekannten Blues-Musikern verwendet wurden. Zudem beleuchtet das Museum die Lebensgeschichten von Blues-Legenden wie Robert Johnson, B.B. King und Muddy Waters, die den Blues als musikalische Ausdrucksform populär gemacht haben.

Mein persönliches Highlight des Museums ist das kleine Aufnahmestudio, in dem du deinen eigenen Blues-Tracks aufnehmen und als Erinnerung zu dir nach Hause schicken kannst.

Adresse: 13625 US-61, Tunica Resorts, MS 38664

Gateway to the Blues Museum in Tunica

Gateway to the Blues Museum in Tunica

Im Gateway to the Blues Museum gibt es ein kleines Aufnahmestudio in dem du deinen eigenen Blues Song auf nehmen kannst.

Im Gateway to the Blues Museum gibt es ein kleines Aufnahmestudio in dem du deinen eigenen Blues Song auf nehmen kannst.

Clarksdale, wo der Blues zu Hause ist

Clarksdale war Heimat und Inspirationsquelle für einige der größten Blues-Musiker, darunter Muddy Waters, John Lee Hooker und Son House. Deshalb gilt die Stadt als „Wiege des Blues“. Da sie für die Entwicklung dieses Musikgenres entscheidend mitgewirkt hat.

Heute ist Clarksdale Treffpunkt für Blues-Fans aus aller Welt. Das Delta Blues Museum bietet eine beeindruckende Sammlung von Ausstellungsstücken zur Geschichte des Blues und zum Leben der Musiker, die ihn prägten. Außerdem findet in Clarksdale jährlich das Juke Joint Festival statt. Und du kannst jeden Abend sieben Tage die Woche in den Clubs und Juke Joints den Blues live erleben.

Clarksdale gilt als Wiege des Blues

Clarksdale gilt als Wiege des Blues

Juke Joint Red´s

Juke Joint Red´s

Ground Zero Blues Club

Ground Zero Blues Club

B.B. King Museum in Indianola

B.B. King, geboren als Riley B. King am 16. September 1925 in Itta Bena, Mississippi, war einer der einflussreichsten Blues-Gitarristen seiner Zeit. Er entdeckte seine Leidenschaft für die Musik in der Kirche. In den 1940er Jahren zog er nach Memphis, wo er seine Musikkarriere startete und den Künstlernamen „B.B.“ (für „Blues Boy“) annahm. Mit seiner einzigartigen Spielweise und seiner charakteristischen Gitarre „Lucille“ entwickelte er einen unverkennbaren Stil, der den Blues weltweit populär machte. King veröffentlichte zahlreiche Hits, darunter „The Thrill Is Gone,“ und gewann 15 GRAMMY Awards. Bis ins hohe Alter tourte B.B. King und trat über 10.000 Mal weltweit auf.

Der Blues Legende B.B. King ist in Indianola ein Museum, welches das Leben und Vermächtnis des Blues-Musikers beleuchtet, gewidmet. Es wurde 2008 eröffnet und befindet sich in der Nähe des Ortes, an dem King geboren wurde, aufwuchs und erste musikalische Erfahrungen sammelte.

Das Museum bietet eine umfassende Ausstellung über das Leben von B.B. King, angefangen bei seiner Kindheit als Sohn von Baumwollpflückern im tiefen Süden bis hin zu seinem Aufstieg zu einem der größten Blues-Musiker aller Zeiten. Es zeigt seine ikonische Gitarre „Lucille“, Bühnenkleidung, persönliche Gegenstände und vieles mehr.

Ein besonderer Fokus des Museums liegt darauf, die Herausforderungen der Rassentrennung und die Rolle der afroamerikanischen Kultur im Blues zu beleuchten. Neben der Musik wird die Bedeutung der Bürgerrechtsbewegung thematisiert, die King unterstützte.

In Indianola befindet sich auf dem Gelände des Museums auch B.B. Kings Grabstätte, wo er nach seinem Tod 2015 beigesetzt wurde.

Adresse: 400 2nd St, Indianola, MS 38751

B.B. King Museum in Indianola

B.B. King Museum in Indianola

Im Museum gibt es alles über die Blues Legende B.B. King zu sehen.

Im Museum gibt es alles über die Blues Legende B.B. King zu sehen.

Grab von B.B. King

Grab von B.B. King

GRAMMY Museum Mississippi in Cleveland

Die kleine Stadt Cleveland im Mississippi-Delta zählt etwa 12.000 Einwohner. Und dennoch hat Cleveland seinen Besuchern etwas Ungewöhnliches zu bieten – ein Grammy Museum. Das GRAMMY Museum Mississippi, das 2016 eröffnet wurde, ist das einzige Museum seiner Art außerhalb von Los Angeles. Es entstand als Hommage an die tiefe Verbindung des Bundesstaates Mississippi zur Musikgeschichte, insbesondere zum Blues und anderen Genres, die die moderne Musik bis heute geprägt haben.

Das Mississippi-Delta ist für seine einzigartige musikalische Landschaft und seine Musiker weltberühmt. Künstler wie Robert Johnson, B.B. King, Charley Patton und Muddy Waters, die aus Mississippi stammen, haben den Blues entwickelt. Der Musikstil hat die amerikanische aber auch globale Musikszene beeinflusst. Im GRAMMY Museum Mississippi gibt es viele interaktive Ausstellungen. Die Geschichte und die kulturelle Bedeutung des Blues, Soul, Gospel, Country und andere Musikrichtungen würdigen und die tief in Mississippi verwurzelt sind. Und wer mag kann auch selbst zum Instrument greifen und darauf spielen.

Außerdem stammen viele Grammy Gewinner ursprünglich aus dem Bundesstaat Mississippi. Darunter sind unter anderem Blues Legende B.B. King (15 Grammys), Begründer des Soul Sam Cooke, Country-Pop-Sängerin Faith Hill, Opernsängerin Leontyne Price oder Pop-Ikone Britney Spears.

Adresse: 800 W Sunflower Rd, Cleveland, MS 38732

GRAMMY Museum Mississippi in Cleveland

GRAMMY Museum Mississippi in Cleveland

In Mississippi sind viele Musikrichtungen entstanden

In Mississippi sind viele Musikrichtungen entstanden

Ausstellung im GRAMMY Museum Mississippi

Ausstellung im GRAMMY Museum Mississippi

Dockery Farms – Geburtsort des Blues

Dockery Farms liegt mitten im Herzen des Mississippi-Deltas. Es gilt als „Geburtsort des Blues“. Es liegt direkt an der Highway 8, nahe Cleveland und spielte eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Delta-Blues, einer der frühesten und einflussreichsten Blues-Formen. Deshalb solltest du hier an diesem historischen Ort unbedingt einen kleinen Stopp einlegen.

Die Plantage wurde 1895 von Will Dockery gegründet und war einst ein großer Baumwollbetrieb. Da Will Dockery den Ruf erlangte, seine Arbeiter fair zu behandeln, kamen auch viele afroamerikanische Landarbeiter, um auf dem Land zu wohnen, arbeiten und selbst Pächter zu werden. Auch umherwandernde Bluesmusiker lebten wegen der Arbeit auf der Plantage in sogenannten „Junggesellenvierteln“. Diese waren für ihre Partys und Trinkereien bekannt. Bis tief in die Nacht spielten die oft betrunkenen Musiker auf der Gitarre ihre Musik, mixten dabei ihre Stile miteinander und entwickelten diese weiter.

Eines der bekanntesten musikalischen Talente, das aus Dockery hervorging, war Charley Patton. Patton gilt als „Vater“ des Delta-Blues und inspirierte viele andere Musiker wie Robert Johnson, Howlin‘ Wolf und Son House. Die einzigartigen Rhythmen und der Gesangsstil des Delta-Blues nahmen auf Dockery Farms Gestalt an und förderten die Entwicklung des Blues und später auch des Rock’n’Roll.

Heute wird Dockery Farms von Menschen aus aller Welt besucht. Das verrät ein Blick ins Gästebuch. Historische Gebäude wie das alte Baumwolllagerhaus und die Baumwoll-Entkörnungsanlage (Cotton Gin) wurden restauriert, um Besuchern einen Einblick in die Lebensweise auf der Plantage zu geben. Tafeln und Markierungen auch erzählen die Geschichten der Künstler, die hier lebten und die Bluesmusik prägten.

Adresse: 229 MS-8, Cleveland, MS 38732

Dockery Farms bei Cleveland

Dockery Farms bei Cleveland

Dockery Farms gilt als Geburtsort des Blues

Dockery Farms gilt als Geburtsort des Blues

Alte Baumwollverarbeitungsmachine

Alte Baumwollverarbeitungsmachine

Crossroads und das Grab von Robert Johnson

Robert Johnson, am 8. Mai 1911 in Hazlehurst, Mississippi, geboren, gilt als eine der legendärsten Musiker des Delta-Blues und prägte mit seinem Gitarrenspiel und Songwriting die Blues- und Rockmusik nachhaltig. Obwohl er zu Lebzeiten wenig Anerkennung erhielt, wird er heute als einer der größten Gitarristen der Musikgeschichte gefeiert und 1986 posthum in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.

Obwohl er nur 27 Jahre alt wurde – er starb 1938 – hatte er enormen Einfluss auf die Musikgeschichte. Durch seinen frühen Tod ist Robert Johnson auch das erste Mitgliedglied des legendären „Club 27“. Dieser bezieht sich auf eine Gruppe von prominenten Musikern und Künstlern, die alle im Alter von 27 Jahren gestorben sind. Zu den bekanntesten Mitgliedern dieses Clubs gehören Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison, Kurt Cobain und Amy Winehouse.

Johnson nahm nur 29 Songs auf, darunter Klassiker wie „Cross Road Blues,“ „Sweet Home Chicago“ und „Love in Vain,“ die später von Rock- und Bluesgrößen wie Eric Clapton und den Rolling Stones gecovert wurden.

Crossroads – Der Pakt mit dem Teufel

Eine berühmte Legende besagt, dass Johnson an einer Kreuzung seine Seele an den Teufel verkaufte, um seine außergewöhnlichen musikalischen Fähigkeiten zu erlangen. Diese Geschichte, die von seinem rätselhaften Leben und dem plötzlichen Auftauchen seiner überragenden Spieltechnik handelt, trug zu seinem mystischen Ruf bei.

Doch selbst um diese berühmt berüchtigte Kreuzung gibt es Mythen. Wo befindet sich diese „Crossroads“ im Mississippi-Delta eigentlich genau? Zum einem soll sich die Kreuzung in Clarksdale befinden. Nämlich an dem Ort wo der Highway 61 und 49 (Google Maps) aufeinandertreffen.

Dann gibt es noch die Kreuzung, die im Film „Crossroads“ aus dem Jahr 1986 auftaucht. Es ist ein Drama über Musik und die Legende, die sich um den Blues-Gitarristen Robert Johnson und seinen Pakt mit dem Teufel rankt. Diese landschaftlich schönere Kreuzung befindet sich im ländlichen Mississippi-Delta, nahe Cleveland, und zwar wo die Mound City Rd und Frazier Rd sich kreuzen (Google Maps).

Crossroads Nummer drei befindet sich nahe Dockery Farms und zwar wo die Lusk Rd und Walker Rd (Google Maps) aufeinandertreffen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei diesem Ort um die wirkliche Kreuzung handelt, bei der Robert Johnson auf den Teufel trifft, kommt es wohl am nächsten. So erklärt es mir zu mindestens Sean Johnson von Visit Cleveland. Seiner Meinung nach passt es zu den Beschreibungen zu der damaligen Zeit am besten.

Das Grab von Robert Johnson

Auch das Grab von Robert Johnson kannst du im Mississippi-Delta besuchen. Es befindet sich nördlich von Greenwood auf dem Friedhof der Little Zion Missionary Baptist Church.

Adresse: Main St, Greenwood, MS 38930

Crossroads aus dem Film

Crossroads aus dem Film

An dieser Kreuzung soll Robert Johnson einer Legende zufolge seine Seele an den Teufel verkauft haben

An dieser Kreuzung soll Robert Johnson einer Legende zufolge seine Seele an den Teufel verkauft haben

Little Zion Missionary Baptist Church

Little Zion Missionary Baptist Church

Grab von Robert Johnson

Grab von Robert Johnson

Geburtsort von Kermit der Frosch in Leland

In der kleinen Stadt Leland im Mississippi-Delta hat eine besondere grüne Plüschfigur das Licht der Welt erblickt – Kermit der Frosch. Obwohl Kermit ein fiktiver Charakter ist, hat sein Schöpfer, Jim Henson, seine Kindheit in Leland verbracht und hier die Inspiration für die berühmte Figur gefunden. Leland feiert seine Verbindung zu Kermit und Henson mit einem kleinen Museum, dem Birthplace of Kermit the Frog Museum, das den Kult um die Figur und die kreative Arbeit Hensons würdigt.

Im Museum findest du Erinnerungsstücke zu den „Muppets“ und der Karriere von Jim Henson. Darunter sind Fotos und Geschichten über die Entwicklung von Kermit und die Bedeutung der Figur in der Popkultur. Kermit selbst wurde 1955 für die Show Sam and Friends geschaffen, bevor er in den 1970er Jahren durch Die Muppet Show weltweit bekannt wurde. Darüber hinaus gibt es natürlich auch jede Menge Kermits in vielen Größen zu bewundern.

Adresse: 415 S Deer Creek Dr E, Leland, MS 38756

Birthplace of Kermit the Frog Museum in Leland

Birthplace of Kermit the Frog Museum in Leland

Im Birthplace of Kermit the Frog Museum in Leland gibt es zahlreiche Kermits zu bewundern

Im Birthplace of Kermit the Frog Museum in Leland gibt es zahlreiche Kermits zu bewundern

Die Regenbogenbrücke in Leland

Die Regenbogenbrücke in Leland

Cypress Preserve bei Greenville

Das Cypress Preserve Greenville ist ein Naturreservat, wo du in die Sumpflandschaft des Mississippi-Deltas eintauchen kannst.  So wie es einmal vor Jahrhunderten gewesen ist. Es erstreckt sich über etwa 16 Hektar und umfasst neben Feuchtgebieten mit Zypressen auch eine große Anzahl an heimischer Flora und Fauna.

Das Reservat ist durch gut angelegte Wanderwege und Holzstege zugänglich, die dich durch die Sumpfgebiete und den Zypressen, welche mit „spanischem Moos“ behangen, führen.

Der Eintritt ist kostenfrei.

Adresse: 630 Cypress Ln, Greenville, MS 38701

Cypress Preserve Greenville

Cypress Preserve Greenville

Sumpfgebiete mit Zypressen, wie es sie einst in Mississippi gab

Sumpfgebiete mit Zypressen, wie es sie einst in Mississippi gab

Transparenz: Dieser Blogeitrag ist in Kooperation mit Visit Mississippi entstanden. Vielen Dank für die Einladung!

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Über die Autorin / Autoren

Bereits seit 20 Jahren ist Berlin meine Wahlheimat und ich liebe die abwechslungsreichen Facetten der Stadt. Regelmäßig zieht es mich zusammen mit meiner Kamera aber auch in die nahe Umgebung oder in die Ferne!