Aktualisiert am 05.03.2023
Bei der toskanischen Stadt Pisa denken die meisten sofort an den schiefen Turm. Natürlich ist er der Superstar in der Stadt und auf dem Platz der Wunder. Aber die alte Seerepublik Pisa bietet noch viel mehr Sehenswürdigkeiten.
Inhaltsverzeichnis
Bootsfahrt auf dem Fluss Arno
Eine der schönsten Möglichkeiten Pisa und seine geschichtsträchtige Vergangenheit kennenzulernen, ist eine Bootsfahrt auf dem Fluss Arno. Es gibt jedoch einen kleinen Haken. Die Bootstouren beginnen erst bei einer Gruppengröße ab ca. 25 Personen und werden nur von April bis Oktober durchgeführt.
Es gibt 3 verschiedene Touren im Angebot:
- Tour “Lungarni – Arnopanorama Altstadt”: Altstadtzentrum Pisa. Dauer 1 Stunde – Erwachsene 13,00 € und Studenten/Kinder 11,00 €
- Tour “Lungarni und Natura – Arnopanorama Altstadt & Natur”: Altstadtzentrum Pisa inkl. kurzer Ausflug durch den Naturschutzpark Parco Naturale di S. Rossore, Dauer 1 /½ Stunden – Erwachsene 15,00 € und Studenten/ Kinder 13,00 €
- Tour “ Lungarni und Natura und Foce – Arnopanorama Altstadt, Natur & Arnomündung ins Meer”: Vom Altstadtzentrum Pisa durch den Naturschutzpark San Rossore bis zur Mündung des Arno ins Meer, Dauer ca. 2/½ Stunden – Erwachsene 17,00 € und Studenten/Kinder 15,00 €
Bei meinem Besuch bin ich in den Genuss der einstündigen Fahrt gekommen. Im Rahmen meiner Studienfahrt sind wir als Studentengruppe auf die gewünschte Gruppengröße gekommen.
Die sympathische Reiseleiterin machte während der Fahrt auf die vielen historischen Gebäuden entlang des Flusses aufmerksam und hat zu fast jedem eine interessante Geschichte parat.
Spaziergang durch Pisa – zu Fuß entlang des Arno Fluss
Wer das Angebot einer Bootsfahrt auf dem Arno nicht nutzen kann, erkundet Pisa einfach zu Fuß und ganz gemütlich. Ein Spaziergang am Ufer des Arno ist die beste Möglichkeit. Neben den alten Gebäuden wird die wunderschöne weiße Kathedrale Santa Maria della Spina (Lungarno Gambacorti) sofort ins Auge fallen. Auf der Uferseite der Kathedrale Santa Maria della Spina sind nicht viele Touristen unterwegs und es lohnt sich auf dieser Uferseite in die ein oder andere Seitenstraße abzubiegen. Hier verbergen sich kleine Geschäfte, Cafés und Bistros, welche vor allem von Einheimischen und Studenten besucht werden.
Pisa und Galileo Galilei
Galileo Galilei ist mit Sicherheit der berühmteste Sohn der Stadt. Sein Geburtshaus in der Altstadt in der Via Giuseppe Giusti 24 ist durch eine Tafel und durch eine Landesflagge markiert. Im Hausflur des Hauses finden sich außerdem einige Schaukästen. Der Legende nach machte er seine Experimente zur Untersuchung der Erdanziehungskraft im Schiefen Turm.
Der Platz der Wunder
Die Hauptattraktion in Pisa ist unbestritten der Piazza dei Miracoli mit dem Schiefen Turm, der Taufkirche und dem Dom. Am Tage, selbst in der Nebensaison im Oktober, tummeln sich hier unglaublich viele Besucher. Für 24,00 € (Stand September 2017) kann der Turm bestiegen sowie der Dom und die Taufkirche besichtigt werden. Ich hätte mir gern den Ausblick von oben gegönnt, jedoch wollte ich nicht 2 bis 3 Stunden anstehen. Um der Wartezeit zu entgehen, kann man sich allerdings auch online ein Ticket buchen.
Ich habe mir sagen lassen, dass man nur am späten Abend einen schönen Blick über das gesamte Gelände hat und nur dann die wunderschönen Gebäude in Ruhe auf sich wirken lassen kann. Da ich nur einen Tagesausflug nach Pisa gemacht habe, kam ich leider nicht in den Genuss.
Piazza dei Cavalieri
Nur wenige Minuten vom Platz der Wunder entfernt, befindet sich der älteste Botanische Garten Europas und die Piazza dei Cavalieri. Mit etwas Glück spielen einige Musikstudenten mit ihren Instrumenten, was der Piazza und den angrenzenden Gassen eine schöne Atmosphäre verschafft. Generell ist Pisa, mit einer der ältesten Universitäten des Landes, eine Studentenstadt.
Giardino Scotto
Wer genug Trubel rund um den Platz der Wunder erlebt hat, sollte einfach an den bunten Häusern entlang des Arno spazieren und zum Beispiel den Fluss an der Brücke Ponte della Fortezza oder Ponte della Vittoria überqueren. Hinter alten Mauern erwartet den Besuchern der öffentliche Park Giardino Scotto. Die gepflegte Anlage ist eine wahre Ruheoase und ein absoluter Kontrast zur überfüllten Wiese vor dem Schiefen Turm.
Pisa Tipps
Als ich am Bahnhof auf meinen Zug nach Viareggio wartete, kam ich mit einem deutschen Erasmus-Studenten ins Gespräch. Er gab mir folgende Tipps, falls ich Pisa ein weiteres Mal besuchen möchte: Es gibt zwei besondere Tage im Jahr, die man sich unbedingt merken sollte: Das Capodanno Pisano und die Luminara.
Capodanno Pisano
Das Capodanno Pisano ist das Pisanische Neujahrsfest. Die Pisaner sind ein wenig eigenwillig und grenzen sich gern von den anderen Bewohnern der Toskana ab. Der Hintergrund liegt in der Geschichte, denn es gab doch viele Städtefeindschaften. Die Pisaner haben ihren eigenen Kalender und in diesem fällt Neujahr eben auf den 25. März. An diesem Tag beginnt das neue Jahr. Sobald mittags ein Lichtstrahl durch das Rundfenster der Kathedrale auf ein großes Marmorei fällt, welches auf einem Regal in einer großen Säule sitzt. Mein Student war zur Feier dieses Lichtstrahls im Dom, aber er konnte den Sonnenstrahl leider nicht erkennen, gefeiert wurde trotzdem. Es ist eins der großen Ereignisse, mit vielen Veranstaltungen in der gesamten Stadt und viele Touristen reisen dafür extra an.
Luminara di San Ranieri
Der zweite und fast noch schönere Termin fällt in die Nacht des 16. Juni. Die Luminara di San Ranieri ist das Fest des Stadtheiligen. In der Nacht des Heiligen Ranieri werden die Häuser und Brücken mit unzähligen Lichtern geschmückt. Dabei wird der Fluss Arno mit zehntausenden von kleinen Lichtern beleuchtet und mit einem Feuerwerk der Stadtheilige gefeiert.
Hast du Pisa bereits besucht und noch den ein oder anderen Tipp für uns? Dann hinterlasse uns einfach ein Kommentar und berichte von deinen Erlebnissen!
Über die Autorin / Autoren
Als gebürtige Brandenburgerin arbeite ich dort, wo andere in Norddeutschland ihren Urlaub verbringen. Meinen Urlaub verbringe ich am liebsten als leidenschaftliche Wildlife Fotografin - zwischen A wie Afrika bis Z wie Zingst!
Danke für den schönen Einblick in eine Stadt, die auch ich nur aus Kindheitstagen kennengelernt habe. Sie hat tatsächlich viel mehr zu bieten, als einen schiefen Turm!
Am meisten hat es mir die kleine Kathetrale angetan. Für eine Turmbesteigung 24€ zu verlangen finde ich schon unverschämt. Als fünfköpfige Familie ein KO-Kriterium.
Liebe Grüße
Alex
Hallo Alex,
auch wenn der Preis den Eintritt für alle 3 Gebäude auf der „Wunderwiese“ abdeckt ist es schon ein stolzer Preis. Ob Kinder den Vollpreis zahlen müssen, kann ich dir jedoch nicht beantworten. Vielleicht gibt es auch eine günstige Familienkarte.
Liebe Grüße,
Anne
Kann man das Geburtshaus Galileis auch besuchen? Also … wurde es zum Museum ausgebaut oder ist es nur durch die Tafel und Schaukästen gekennzeichnet?
Hallo Julia,
es ist kein richtiges klassisches Museum. Vielleicht ändert sich das ja in der Zukunft. Aber ich denke, dafür benötigt man auch Originale, die wirklich darauf datiert sind, dass sie von ihm stammen.
LG,
Anne
Außer dem schiefen Turm sieht die Piazza dei Cavalieri noch interessant aus. Danke für den Tipp.
Sehr gern geschehen. Es sollen sogar noch zwei weitere schiefe Türme in Pisa stehen, jedoch erfuhr ich davon erst nach meinem Besuch und konnte mich davon nicht selbst überzeugen. Bei einem nächsten Besuch würde ich versuchen sie ausfindig zu machen.
Ich kenne Pisa nicht persönlich aber aus Erzählungen von ehemaligen Studenten, die dort die Uni besucht haben. Der Luminara di San Ranieri hört sich interessant an und Mitte Juni ist es ja auch schon schön warm. Vermutlich würde ich auch nur einen Tagesausflug nach Pisa machen, denn so richtig reizt mich die Stadt nicht. Ich mag das Land in der Toskana lieber ;-)
Herzlichst
Sabine
Hallo Sabine,
ich denke, die meisten Toskanaurlauber besuchen Pisa für einem Tag. In der Region gibt es aber auch jede Menge zu entdecken. Die Toskana ist so schön vielfältig.
Liebe Grüße,
Anne