Aktualisiert am 28.05.2021

Wer die Provence im Sommer genießen möchte, speziell zur Lavendel-Blüte, sollte sich darauf einstellen, dass diese Region Frankreichs stark besucht wird. Kein Wunder, denn die Provence besticht mit tollen Landschaften, charmanten kleinen Orten, viel Natur und natürlich atemraubenden Lavendel-Feldern.

Die Hafenstadt Marseille

Marseille bietet sich als idealen Ausgangspunkt für deine Reise in die Provence an. In der ältesten Stadt Frankreichs triffst du gleichzeitig auf Geschichte und Moderne. Rund um den alten Hafen findest du auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

Alter Hafen – Vieux Port

Bereits 600 v. Chr. legten hier die alten Griechen in der Calanque von Lacydon an. Nach und nach entwickelte sich hieraus der alte Hafen und die Stadt Marseille. Heute finden bis zu 3500 kleine Boote und Segelschiffe im alten Hafen Platz und geben der Stadt mit Blick auf die Notre-Dame-de-la-Garde ein ganz besonderes Bild ab.

Rund um den alten Hafen, der etwa 800 m lang ist, haben sich eine Vielzahl an Hotels, Restaurants und Cafés etabliert, die zum Verweilen einladen.

Alter Hafen - Vieux Port von Marseille

Alter Hafen – Vieux Port von Marseille

Notre-Dame-de-la-Garde

Das wichtigste Wahrzeichen der Stadt liegt etwas abseits des alten Hafens auf dem 154 Meter hohem Berg La Garde, welcher auch der höchste Punkt von Marseille ist. Die Basilika Notre-Dame-de-la-Garde, auch „die gute Mutter genannt“ wurde zwischen 1853 und 1864 errichtet.

Drinnen erstrahlt die Wallfahrtskirche in unglaublichen Gold und Prunk mit grazilen Verzierungen bis ins kleinste Detail. Von den Terrassen der Kirche hast du einen hervorragenden 360 Grad Rund-um-Blick auf die endlos wirkende Stadt. Nicht umsonst ist Marseille auch die zweitgrößte französische Stadt.

  • Adresse: Rue Fort du Sanctuaire, 13281 Marseille, Frankreich
Notre-Dame-de-la-Garde in Marseille

Notre-Dame-de-la-Garde in Marseille

In der Basilika Notre-Dame-de-la-Garde

In der Basilika Notre-Dame-de-la-Garde

Blick vom Berg La Garde auf Marseille

Blick vom Berg La Garde auf Marseille

Altstadt und Panier-Viertel

Nördlich vom alten Hafen befindet sich die Altstadt Marseilles mit dem Panier-Viertel. Es ist ein kleines Viertel mit schmalen Gassen, durch die in der Regel keine Autos hindurch passen. Hier befinden sich vereinzelt kleine Kunst-Geschäfte oder Cafes.

Das Panier-Viertel bietet daneben eine beeindruckende Street Art. An einer Vielzahl von Hauswänden befinden sich spannende Kunstwerke und man ist beim Erkunden gespannt, was einem an der nächsten Ecke erwartet.

In den Gassen des Panier-Viertel

In den Gassen des Panier-Viertel

So schön ist die Altstadt von Marseille

So schön ist die Altstadt von Marseille

Kathedrale von Marseille

Vom Panier-Viertel aus erreichst du auch die Kathedrale von Marseille, die wiederum in unmittelbarer Reichweite des neuen Hafens liegt. Die Bischofskirche, die zwischen 1852 und 1893 errichtet wurde, ist innen weniger prunkvoll als die Basilika Notre-Dame-de-la-Garde. Dennoch erinnert der opulente Innenraum aus Marmor und Mosaiken und vor allem der Altar daran, dass es sich um ein katholisches Gotteshaus handelt. Prägnant sind die Flaggen die links und rechts des Mittelgangs zu sehen sind. Hierbei handelt sich um die Flaggen der einzelnen Regionen Frankreichs.

  • Adresse: Place de la Major, 13002 Marseille
Die Kathedrale von Marseille

Die Kathedrale von Marseille

In der Kathedrale von Marseille

In der Kathedrale von Marseille

Palais Longchamp

Wenn du die Prachtstraße La Canebière, die vom alten Hafen abgeht, bis zum Ende hinauf läufst, dann den Boulevard de la Liberation entlang schlenderst, um dann in den Boulevard Phillippon abzubiegen, landest du direkt beim Palais Longchamp. Der von 1862 bis 1869 errichtete Wasserturm-Palast gilt als einer der schönsten architektonischen Errungenschaften Marseilles. Besonders der angeschlossene Park lädt zum Verweilen und einem Picknick ein.

  • Adresse: Boulevard Jardin Zoologique, 13004 Marseille
Das Palais Longchamp

Das Palais Longchamp

Die Gartenansicht des Palais Longchamp

Die Gartenansicht des Palais Longchamp

Die Lavendelfelder in der Provence

Wer an die Provence denkt, verbindet diese automatisch mit endlosen lilafarbenen Lavendelfeldern. Und ja der Lavendel ist ein Aushängeschild dieser Region Frankreichs und die Felder haben eine magische Wirkung auf seine Betrachter.

Zur vollen Blütezeit von Mitte Juni bis Mitte August und in anderen Teilen der Provence sogar bis September, tummeln sich deshalb besonders viele Touristen. Vor allem die Lavendelfelder in der Provence rund um den kleinen Ort Valensole sind besonders beliebt und ziehen viele Menschen an, egal ob zum Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang. Nur nachts findest du die Lavendelfelder menschenleer vor.

Solltest auch du deinen Besuch zur Hauptblütezeit des Lavendel planen, gebe bitte acht, dass du nicht achtlos durch die Felder rennst oder die Pflanzen einfach abreißt. Die Bauern in der Region leben von dem Rohstoff Lavendel. Ein nieder getrampeltes Feld schadet ihnen und ihrer Existenz.

Eines der berühmtesten Lavendelfelder in der Provence

Eines der berühmtesten Lavendelfelder in der Provence

Lavendelfeld in der Provence

Lavendelfeld in der Provence

Lavendelfeld in der Provence

Lavendelfeld in der Provence

Camargue – Flamingos in der Provence?

Als ich das erste Mal bei meiner Reisevorbereitung für die Provence von Flamingos gelesen habe, war ich überrascht. Flamingos in der Provence? Eigentlich bringe ich Flamingos eher mit Florida oder dem Lake Nakuru Nationalpark in Kenia in Verbindung. Aber auch in der Camargue in der Provence hast du die Möglichkeit die pinkfarbenen grazilen Vögel zu beobachten.

Wo Flamingos in der Provence beobachten?

Im Parc Naturel Régional de Camargue, westlich von Marsaile und nahe der Stadt Saintes-Maries-de-la-Mer befindet sich der Ornithological Park of Pont de Gau. Der regionale Naturpark Camargue, der seit 1970 geschützt ist, ist ein Feuchtgebiet und zieht sich bis zum Meer.

Der Vogelpark beherbergt das ganze Jahr über Flamingos, die aber nicht strikt sesshaft dort sind. Besonders im Herbst und im Winter ist die Flamingo-Population dort aber am größten. Zu dieser Jahreszeit zeigen die Flamingos dann auch am besten ihr farbenfrohes Gefieder und es sind spektakuläre Balzvorführungen zu beobachten.

Weitere Vögel im Ornithological Park of Pont de Gau

Im Park selbst kannst du neben Flamingos auch noch weitere Vögel beobachten. Viele von ihnen nutzen den Park zum Überwintern oder als Zwischenstopp auf ihrer Reise in den Süden im Herbst oder im Frühjahr auf der Rückreise in den Norden. So kannst du hier unter anderem auch Kraniche finden, aber auch eine Vielzahl an unterschiedlichen Reiher-Arten, Gänsen, Enten oder Greifvögel.

Informationen und Öffnungszeiten zum Ornithological Park of Pont de Gau

  • Öffnungszeiten: April bis Ende September von 9:00 bis 19:00 Uhr und Oktober bis Ende März von 10:00 bis 18:00 Uhr
  • Eintritt: 7,50 Euro
  • Adresse: RD 570, 13460 Saintes Maries de la Mer
  • GPS Koordinaten: 43°29’21’’ N 4°24’14’’ E
  • Tipp: Mückenspray einpacken
  • www.parcornithologique.com
Flamingos gibt es auch in der Provence

Flamingos gibt es auch in der Provence

Flamingos im Ornithological Park of Pont de Gau von Camargue

Flamingos im Ornithological Park of Pont de Gau von Camargue

Fischreiher in einem Nest

Fischreiher in einem Nest

Ein Seiden-Reiher in Flug

Ein Seiden-Reiher in Flug

Avignon – Stadt der Päpste

Ich liebe es alleine schon den Namen der Stadt auszusprechen, der geht so schön über die Zunge und klingt so romantisch. Das ist aber nicht der Grund, warum du der Stadt im Südosten der Provence einen kleinen Besuch abstatten solltest.

Denn Avignon besticht vor allem durch geschichtlichen Hintergrund. Die Stadt an der Rhone war von 1335 bis 1430 der Sitz der Päpste, wie auch der Papstpalast eindrucksvoll noch heute beweist. Umgeben ist die Altstadt von einer mittelalterlichen Stadtmauer. Eine weitere wichtige Sehenswürdigkeit ist die Ruine der Saint-Bénezet-Brücke oder auch Pont d’Avignon genannt, die im 12. Jahrhundert gebaut wurde. Zusammen mit dem Papstpalast und der Stadtmauer steht sie auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.

Kleiner Tipp am Rande: Bei heißen Temperaturen empfiehlt sich ein Eis in der 61 Rue de la Grande Fusterie zu probieren.

Die Stadtmauer von Avignon mit Blick auf die Kathedrale

Die Stadtmauer von Avignon mit Blick auf die Kathedrale

Die Saint-Bénezet-Brücke in Avignon

Die Saint-Bénezet-Brücke in Avignon

Die Ockerhügel des Luberon in der Provence

Solltest du einen Tagesausflug durch die Provence planen, sollten die Ockerhügel des Luberon auf deiner Liste stehen.

In der Gemeinde Roussillon befindet sich der sogenannte Ockerpfad, ein kurzer oder auch ein langer Rundweg führt durch einen Ockerbruch. Die Hügel stechen durch die Farbenpracht in den verschiedensten Farbvariationen von Gelb bis Orange, umgeben von den grünen Pflanzen und Bäumen im starken Kontrast hervor. Durch die Hügel kannst auf einem angelegten Weg hindurch laufen. Seit 2002 steht dieser Ort auf der Liste der Naturdenkmäler Frankreichs.

  • Adresse: Sentier des Ocres , 84220 Roussillon
  • Eintritt: 3,00 Euro
  • Tipp: Auf helles Schuhwerk verzichten, da durch den ockerfarbenen Staub, die Schuhe sich verfärben können und sich der Farbton schwer wieder entfernen lässt.
Der Ockerpfad bei Roussillon in der Provence

Der Ockerpfad bei Roussillon in der Provence

Die Ockerhügel des Luberon

Die Ockerhügel des Luberon

Gordes und die Abbaye Notre-Dame de Sénanque

Das Bergdorf Gordes, welches auf dem Plateau des Luberon in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur liegt, soll zu den schönsten Bergdörfern in der Provence zählen. Tatsächlich ist der Anblick der Stadt schon von einem Aussichtspunkt einen Besuch wert. Den besten Aussichtspunkt auf das Dorf hast du übrigens, wenn du von der D2 kommst, auf der 13 Route de Cavaillon.

Eine weitere Sehenswürdigkeit liegt allerdings etwas abseits des Dorfes – die Abbaye Notre-Dame de Sénanque. Das Zisterzienserkloster aus dem 12. Jahrhundert liegt in einem kleinen Tal an der D177. Das Kloster Sénanque zählt zusammen mit dem davor liegenden Lavendelfeld zu einem der bekanntesten Fotomotive der Provence. Das Lavendelfeld ist mittlerweile eingezäunt und wird kameraüberwacht. Das ist auch gut so, denn ansonsten würden die tausenden Touristen, die dort jährlich zur Lavendel-Blüte vor Ort sind, wie die Heuschrecken auf das Feld einfallen.

Foto-Tipp: Es empfiehlt sich deshalb auf die Kamera ein Teleobjektiv zu schrauben. Damit gelingt dir das Motiv ganz wunderbar ohne Probleme einzufangen.

Blick auf das Bergdorf Gordes im Westen der Provence

Blick auf das Bergdorf Gordes im Westen der Provence

Die Abbaye Notre-Dame de Sénanque mit Lavendelfeld

Die Abbaye Notre-Dame de Sénanque mit Lavendelfeld

Moustiers-Sainte-Marie

Der Besuch eines weiteren Bergdorfes in der Provence sollte auf jedem Fall auf der Liste stehen. In der Region Alpes-de-Haute-Provence nahe des Grand Canyon de Verdon liegt an der D952 das Dorf Moustiers-Sainte-Marie. Es liegt umringt von einer imposanten Felskulisse auf einem Hügel und wird durch eine Schlucht geteilt.

Sehenswürdigkeiten Moustiers-Sainte-Marie

Neben dem hübschen alten Stadtkern, die mit einer Vielzahl kleiner Geschäfte lockt, zählt zu der schönsten Sehenswürdigkeit vor allem die Kapelle „Notre Dame de Beauvoir“. Diese liegt oberhalb des Dorfes auf einem Felsplateau und stammt aus dem 16. Jahrhundert. Vom Vorplatz der Kapelle hast du einen tollen Blick auf das Dorf, sowie auf die Umgebung. Der Auf- und Abstieg zur Kapelle, kann sich mitunter etwas schwierig gestalten, da die Steine die den Weg säumen sehr rutschig sind.
Die romanische Kirche Notre-Dame-de-l’Assomption im alten Stadtkern wiederum stammt bereits aus dem 12. Jahrhundert und steht seit 1913 unter Denkmalschutz.

Keramikhandwerk aus Moustiers

Ein weiteres geschichtliches Merkmal des Dorfes ist das Keramikhandwerk, welches es bereits seit dem Mittelalter in Moustiers-Sainte-Marie gibt. Ab dem 17. Jahrhundert wurde dann die Technik der Fayence angewendet. Wer mehr zur Geschichte erfahren möchte, sollte das Fayence-Museum besuchen.

Tipp: Hier zählt vor allem „der frühe Vogel fängt dem Wurm“. Da besonders im Sommer viele Touristen in das kleine Dorf kommen, ist die geringe Anzahl an Parkplätzen schnell belegt. Wer erst zur Mittagszeit kommt, kann hierbei Pech haben.

In der Altstadt von Moustiers-Sainte-Marie

In der Altstadt von Moustiers-Sainte-Marie

Die Kapelle von Moustiers-Sainte-Marie

Die Kapelle von Moustiers-Sainte-Marie

Blick auf das Stadtzentrum von Moustiers-Sainte-Marie

Blick auf das Stadtzentrum von Moustiers-Sainte-Marie

Verdonschlucht (Grand Canyon du Verdon) in der Provence

Die Verdonschlucht oder auch der Grand Canyon du Verdon zählt für mich zu den schönsten Landschaften in der Provence. Der bis zu 700 Meter tiefe Canyon von Verdon zählt außerdem zu einer der größten Canyons Europas.

Hier solltest du mindestens einen ganzen Tag oder sogar zwei Tage einplanen, um die Verdonschlucht zu erkunden. Der Canyon mündet in dem Stausee Lac de St. Croix, der mit einer durchschnittlichen Wassertemperatur von 24 Grad zu zahlreichen Wassersport-Aktivitäten einlädt. Ein besonderes Highlight ist es mit dem Kajak oder dem Tretboot in die Verdonschlucht zu fahren und die überwältigende Kulisse der umringenden Felswände vom Wasser aus zu sehen.

Die Verdonschlucht im Naturpark Verdon

Die Verdonschlucht im Naturpark Verdon

Mit dem Tretboot durch die Verdonschlucht

Mit dem Tretboot durch die Verdonschlucht

Zu Besuch bei L’Occitane en Provence

Was ist L’Occitane en Provence wirst du dich vielleicht jetzt fragen. Hierbei handelt es sich um einen französischen Kosmetikhersteller, der sich vor allem durch eine traditionelle ökologisch nachhaltige Produktionsweise auszeichnet.

Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich, wie der Name es schon verrät in der Provence, im Ort Manosque. Viele verwendete Rohstoffe werden aus der Provence aus ökologischem Anbau bezogen, unter anderem natürlich auch der Lavendel. Einige Jahre habe ich eine ganz bestimmte Gesichtspflege der Linie von L’Occitane en Provence verwendet und war traurig, dass diese aus dem Sortiment genommen wurde.

Doch warum erzähle ich dir das? Solltest du einmal in der Provence sein, schaue einfach mal bei L’Occitane en Provence rein. Das Unternehmen bietet kostenfreie Führungen durch die Fabrik an, wobei du unter anderem einen Einblick in die Labore, Produktionsstätten bis hin zur Verpackung erhältst. Auch das Museum ist kostenfrei. Und natürlich gibt es in der Boutique einen Werksverkauf bei der es tolle Angebote gibt und einen 10 % – igen Preisnachlass.

Beim Kosmetikhersteller L'Occitane en Provence

Beim Kosmetikhersteller L’Occitane en Provence

Im Werksverkauf von L'Occitane en Provence

Im Werksverkauf von L’Occitane en Provence

Hinweis für Mietwagen Fahrer in der Provence

Wenn du mit dem Mietwagen in der Provence unterwegs bist, kann es sein, dass du für das Passieren einiger Straßen – vorrangig Autobahnen – auf deiner Route eine Maut zahlen musst. Pro Kilometer werden hierfür rund 10 Cent fällig. Rechne diese Unkosten auf jeden Fall in deine Reisekasse mit ein.

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Über die Autorin / Autoren

Bereits seit 20 Jahren ist Berlin meine Wahlheimat und ich liebe die abwechslungsreichen Facetten der Stadt. Regelmäßig zieht es mich zusammen mit meiner Kamera aber auch in die nahe Umgebung oder in die Ferne!