Einige Bildmotive kannst du nur zu einer bestimmten Jahreszeit und unter bestimmten Wetterbedingungen mit der Kamera einfangen, wie zum Beispiel das Fotografieren von Schneeflocken. Die kleinen Eiskristalle sind ein wahres Wunderwerk der Natur, so klein und dennoch ist jede Schneeflocke einzigartig und wunderschön. Mit diesen Foto-Tipps kannst auch du ganz leicht Schneeflocken fotografieren.
Inhaltsverzeichnis
Zum Schneeflocken fotografieren brauchst du
- Zunächst einmal muss es natürlich schneien und niedrige Temperaturen sind ebenfalls wichtig, damit die Schneeflocken auch liegen bleiben.
- Zum Schneeflocken fotografieren brauchst du eine Kamera mit einem Makroobjektiv, am besten mit Zwischenringen oder stattdessen eine Nahlinse. Ich selbst verwende ein Makroobjektiv mit einer Brennweite von 100mm.
- Gutes Licht für ideale Kameraeinstellungen
- Dunkler Untergrund, wie zum Beispiel ein Fensterbrett oder Stück Filz oder Fließ
- Eventuell ein Stativ und einen Fernauslöser
Kameraeinstellungen um Schneeflocken zu fotografieren
Die Kameraeinstellungen zum Schneeflocken fotografieren richten sich größtenteils nach dem Umgebungslicht und ob du ein Stativ verwendest. Mit einem Stativ kannst natürlich längere Belichtungszeiten wählen als wenn du aus freier Hand fotografierst. Versuche dich dann gut abzustützen, um die Kamera ruhig zu halten.
Ich persönlich fotografiere in solchen Situationen lieber aus freier Hand, weil ich es unglaublich schwer finde punktgenau die Kamera auf dem Stativ so auszurichten, dass der Fokuspunkt genau auf dem zu fotografieren Objekt bleibt. Gerade bei so kleinen Schneeflocken ist die Herausforderung um einiges höher als das Innere einer Blüte zu fotografieren.
Die richtige Blende für Schneeflocken Fotografie
Wähle beim Schneefklocken fotografieren am besten einen Blendenwert von mindestens 5.6 oder blende weiter ab (Blende 6.3, 7.1 oder sogar 8), um die Schneeflocke komplett scharf abzubilden. Mit einer Blende von 2.8 zum Beispiel ist auf Grund der Nähe zum Motiv der Schärfebereich auch kleiner und es wird nur ein Teil scharf abgebildet.
Damit die Fotos beim Schneeflocken fotografieren aus freier Hand nicht verwackeln, sollte eine gute Belichtungszeit gewählt werden. Als Richtwert gilt mindestens 1/Brennweite. Das heißt, mit meinem 100 mm Makroobjektiv sollte die Belichtungszeit bei mindestens 1/100s liegen.
Die richtige Belichtungszeit wählen
Um solche Belichtungszeiten zu erreichen, spielt natürlich das Umgebungslicht eine Rolle. Ist der Tag eher Wolken verhangen und grau oder scheint die Sonne? Je nachdem kannst du die Belichtungszeit dann über die Blende (aber an einen guten Blendenwert denken) und ISO regeln.
Natürlich ist es wichtig, um ein Bildrauschen zu verhindern, mit möglichst mit einem niedrigen ISO Wert Schneeflocken fotografieren. Auf Grund der oft geringen Abbildung musst du dein Bildmotiv eventuell viel zuschneiden. Hier spielen niedrige ISO Werte dir spätestens beim Zuschnitt und der Bildbearbeitung in die Hände.
Meine ersten Schneeflocken habe ich im Dämmerlicht fotografiert, dementsprechend lagen meine ISO Werte bei bis zu 5000. Bei Tageslicht sah das schon anders aus, da boten sich Werte um ISO 100-400 an.
Tipps zum Schneeflocken fotografieren
Schnee ist nicht gleich Schnee. Schneeflocken sind winzig kleine Eiskristalle. Fallen dicke Schneeflocken, sind vielen von ihnen darin vereint. Je kleiner die Schneeflocken sind, desto größer ist die Chance, dass du die kleinen Eiskristalle einzeln fotografieren kannst. Je kälter die Umgebungstemperatur dann ist, um zu länger bleiben die Schneeflocken auch liegen und tauen nicht gleich wieder weg.
Der ideale Untergrund
Ein dunkler Untergrund, auf den die kleinen Schneeflocken fallen, bietet sich hierbei idealerweise ebenfalls an. Die weiß schimmernden Kristalle heben sich dann gut von der Umgebung ab.
Ich habe beispielsweise unter anderem eine graue Filztasche verwendet aber auch ein dunkler Fließschal eigenen sich gut. Es eignet sich aber auch ein dunkles Fensterbrett als guter Untergrund, allerdings nur wenn dieser nicht allzu schmutzig ist. Auch wenn diese im ersten Moment mit dem Auge nicht sichtbar sind, beim Zuschneiden kommt so einiges zum Vorschein.
Wann solltest du manuell fokussieren?
Fallen Schneeflocken auf einen weißen Untergrund wie zum Beispiel auf bereits liegenden Schnee, lassen sie sich mit dem Autofokus oft schwer scharf stellen, besonders bei Dämmerlicht. In diesem Fall macht es Sinn manuell zu fokussieren. Dazu drehst du so lange am Fokusring bis die Schneeflocke durch den Kamerasucher oder Live View scharf erkennst.
Nicht vergessen, vorher den Schalter von AF auf MF umzustellen, sonst fokussierst die Kamera beim Auslösen wieder und deine Fokus-Einstellung ist wieder weg.
Für einen ebenmäßigen Hintergrund
Ich habe ebenfalls sehr schöne Fotomotive mit folgendem Trick erzielt. Auf meinem Fensterbrett lag bereits eine schöne Schicht Schnee und es fielen kleine Schneeflocken darauf. Wenn ich nun auf Augenhöhe auf den Rand zum geschaut habe, konnte ich gut einige Schneeflocken ausmachen, die auf der Schneeschicht „standen“. Diese ließen sich im Gegenlicht der Sonne gut fokussieren und durch die Tiefenschärfe wirkte der Hintergrund ebenfalls ebenmäßig und Farbneutral.
Scheint die Sonne allerdings zu stark, können sie kleinen Eiskristalle auch schnell wieder schmelzen. Hier spielt der Zeitfaktor eine große Rolle bevor das schöne Lichtspiel aus Vorder- und Hintergrund wieder vorbei ist. Manchmal sind es genau diese kleinen Augenblicke die perfekt sind um Schneeflocken zu fotografieren.
Über die Autorin / Autoren
Bereits seit 20 Jahren ist Berlin meine Wahlheimat und ich liebe die abwechslungsreichen Facetten der Stadt. Regelmäßig zieht es mich zusammen mit meiner Kamera aber auch in die nahe Umgebung oder in die Ferne!
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