Aktualisiert am 21.12.2020

Der Varone Wasserfall Park, nicht weit von Riva del Garda entfernt, ist mit seiner Schlucht eine beliebte Sehenswürdigkeit am nördlichen Gardasee. Lohnt sich der Besuch auch bei Regen? Wir haben es gezwungenermaßen getestet!

Werbung | Pressereise

Unser Erfahrungsbericht vom Besuch des Varone Wasserfalls bei Regen

Manchmal gibt es auf Reisen diese Tage, wo es am Himmel kaum Hoffnung auf trockene Abschnitte gibt. Wir haben uns die Laune und die Unternehmungslust schon mal gar nicht verregnen lassen und sind zum Varone Wasserfall gefahren. Der kleine Parkplatz ist angenehm leer. Mit wasserfestem Schuhwerk, Regenparka und Regenschirm geht es die Treppen hoch zum Eingang. Schon von hier hören wir das Tosen des Wassers.

Die Kraft des Wasser(falls)s

Gewaltige Wassermassen schießen den Berg hinunter und suchen sich ihren Weg Richtung Tal und Gardasee. Auf den sehr gepflegten Wegen sind wir fast allein unterwegs und können ganz in Ruhe fotografieren. Was bei Regen mit Regenschirm gar nicht so einfach ist, aber dafür läuft einem nicht ständig jemand vor die Linse.

Der Varone Wasserfall wird in der Grotte im stetig wechseldem Licht illuminiert. Das Farbspiel ist bei diesem tristen Wetter ein toller Farbtupfer. Auf den nassen Wänden und Wegen schimmert der Wasserfall in grün, pink oder violett.

Das Schöne bei natürlichen Sehenswürdigkeiten ist, dass sie sich je nach Jahreszeit oder eben Witterungsverhältnissen verändern. Gut, wir haben keinen direkten Vergleich, aber wenn ich mir die Fotografien vor Ort und in der Broschüre anschaue, ist das was wir bei Regen erleben nicht zu vergleichen. Der Wasserfall ist zu einem riesigen tosendem Ungetüm angeschwollen. Mit unvorstellbarer Wucht prasselt er in den kleinen Fluss.

Die Mutprobe – die obere Grotte

Am beeindruckensten ist die obere Grotte. Im Tunnel fühlt es sich an, als nähert man sich einem wütendem Drachen. Mit jedem Schritt wird die Gischt stärker und wir halten den Regenschirm wie ein Schutzschild vor unsere nicht-wasserfesten Jeans.

Ohrenbetäubend laut hallt das Donnern des Wassers an den Felswänden. Am Geländer angekommen sind unsere Gesichter inklusive Brille komplett nass und eigentlich ist vom Wasserfall nur eine tobende Fontäne zu sehen. Unfassbar, was für eine Naturgewalt. Zurück aus der Grotte lachen wir beide herzlich über das eben erlebte. An Langzeitbelichtungen mit Stativ sind hier ohne Wassergehäuse nicht zu denken.

Schlucht zum Varone Wasserfall

Schlucht zum Varone Wasserfall

Der botanische Garten und der dazu gehörende Picknickbereich

Zur Anlage des Parco Grotta Cascata Varone gehören auch ein botanischer Garten, eine Aussichtsplattform und ein Picknickbereich.

Die Beete des botanischen Gartens schlängeln sich an den Wegen auf Terrassen zwischen der unteren und oberen Grotte. Selbst bei Regen im November sind die Pflanzen sehr gepflegt und erstrahlen in den jahreszeitlich passenden Farben. Besonders liebevoll finden wir die handgemalte Beschilderung.

Auch der Picknickbereich, welcher ohne Eintritt nutzbar ist, sieht sogar bei strömenden Regen mit seinen dunkelroten Schirmen einladend aus.

Auch im Herbst sehenswert: der botanische Garten

Auch im Herbst sehenswert: der botanische Garten

Der botanische Garten zwischen der oberen und unteren Grotte

Der botanische Garten zwischen der oberen und unteren Grotte

Der Picknickbereich am Varone Wasserfall ist kostenfrei

Der Picknickbereich am Varone Wasserfall ist kostenfrei

Blick von der Aussichtsplattform

Blick von der Aussichtsplattform

Unser Fazit

Selbst bei strömenden Regen ist der Wasserfall von Varone einen Stopp wert. Die Kraft der Natur ist ein absolutes Erlebnis und hat uns tief beeindruckt. Die Anlage ist nicht sehr groß und lässt sich auch bei Regen gut erkunden.

Auch wenn der Eintritt von 6,00 € (November 2019) nicht ganz günstig ist, lohnt sich der Besuch dieses ungewöhnlichen Wasserfalls.

Wissenswertes rund um den Varone Wasserfall

Das Wasser für den Wasserfall von Varone enspringt unterirdisch aus dem Tennosee in 8 km Entfernung. Der Lago di Tenno speist auch den Fluss Magnone, welcher einen Wasserfall bildet und in den Bergen verschwindet. Nach seinem Fall aus einer Bergschlucht ändert sich der Name in Varone und dieser mündet im Gardasee.

Die untere Grotte

In der unteren Grotte ist der untere Teil des Varone Wasserfalls zu sehen. Die Grotte ist im eigentlichen Sinn ein Riss im Felsen. Wasser, Kies und Sand haben die Schlucht in den letzten 20.000 Jahren in den Berg geformt.

Die Schlucht hat jetzt eine Länge von 55 m und eine Höhe von 73 m. Der Wasserfall hat eine Gesamthöhe von 98 m. In der Schlucht aus Kalkstein haben sich in der Zeit auch Stalaktiten gebilet.

Der Wasserfall wird in der Schlucht in wechselnden Farben illuminiert

Der Wasserfall wird in der Schlucht in wechselnden Farben illuminiert

Geschwungener Weg zur unteren Grotte

Geschwungener Weg zur unteren Grotte

Die obere Grotte

Die obere Grotte befindet sich in 40 m Höhe und von hier oben lässt sich der gesamte Wasserfall betrachten. Der Eingang in die oberer Grotte ist ein 15 m langer Tunnel, welcher 1870 in den Fels geschlagen wurde.

Der Tunnel führt in den sogenannten Trichter, wo der Wasserfall in die Tiefe stürzt. In der oberen Grotte ist das Felsgestein nicht aufgeschichtet, sondern zeigt phantasievolle Formen und Gebilde. So soll der Stein einem Faltenwurf eines Stoffes ähneln und durch ein „Fenster“ ist ein ca. 30 m hoher „Pferdekopf“ zu erkennen.

Deva Felsen und Ravizze Quellen

Der Picco di Deva am Varone Wasserfall ist ein Fels der zur gleichen Zeit und auf die gleiche Art und Weise wie die Aplen entstanden ist. Von diesem Felsen geht es in das Ravizze Tal. Aus dem Tal entspringt eine Quelle und speist weitere kleine Wasserfälle und Flüsse, in denen sich Forellen tümmeln. In dem geschützten Naturpark finden sich seltene Wasserpflanzen, Moose und Farne an den Ufern der Bäche.

Der Varone Wasserfall als Stromerzeuger

Das überschüssige Wasser des Varone Wasserfalls wird über eine Pipeline genutzt um 3 private Kraftwerke anzutreiben. Der daraus produzierte Strom wird für die Papierherstellung in Varone genutzt.

Der Varone Wasserfall mündet im Gardasee

Der Varone Wasserfall mündet im Gardasee

Geschichtliches rund um den Varone Wasserfall

Am 20. Juni 1874 wurde der Wasserfall von Varone der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit zu seinen berühmtesten Besuchern zählt Prinz Umberto II, Franz Kafka, Thomas Mann, Gabriele D’Annunzio und Kaiser Franz Josef. Vor 1874 war es nicht möglich den Wasserfall zu besichtigen. Es gab weder Brücken noch Pfade. Nur über die steilen Hänge konnte man zum Wasserfall als guter Kletterer vorbringen.

Der Wasserfall wird zu einem rauschenden Fluss

Der Wasserfall wird zu einem rauschenden Fluss

Öffnungszeiten Varone Wasserfall

  • März von 9.00 bis 17.00 Uhr
  • April von 9.00 bis 18.00 Uhr
  • Mai bis August von 9.00 bis 19.00 Uhr
  • September von 9.00 bis 18.00 Uhr
  • Oktober von 9.00 bis 17.00 Uhr
  • November bis Februar von 10.00 bis 17.00 Uhr
  • Geschlossen am 25. Dezember

Adresse und Anreisemöglichkeiten

Der Varone Wasserfall befindet sich 3 km entfernt von Riva del Garda auf der Bundesstraße 421 in Richtung Ponte Arche. Wer von Riva del Garda mit den Bus fahren möchte steigt in die City Bus Linie 1 ein.

Località le Foci, 3, 38060 Tenno (TN)

Eintrittspreise und weitere Informationen

Einzelticket: 6,00 € |Familienticket (2 Erwachsene und 2 Kinder) 22,00 € |Familienticket (2 Erwachsene und 3 Kinder) 26,00 €

Hunde dürfen angeleint mitgeführt werden.

 

Ähnliche Beiträge - Das könnte dich auch interessieren!
Teile diesen Beitrag auf:

Über die Autorin / Autoren

Als gebürtige Brandenburgerin arbeite ich dort, wo andere in Norddeutschland ihren Urlaub verbringen. Meinen Urlaub verbringe ich am liebsten als leidenschaftliche Wildlife Fotografin - zwischen A wie Afrika bis Z wie Zingst!