Die Zugspitze bietet seinen Besuchern eine Superlative nach der anderen. Der höchste Berg in Deutschland beherbergt nicht nur den größten Gletscher, sondern auch das höchstgelegene Gotteshaus sowie Restaurant in Deutschland. Außerdem gibt es einige Tipps, wie du am besten auf die Zugspitze gelangst.
Inhaltsverzeichnis
- 8 Fakten zur Zugspitze
- Der höchste Gipfel in Deutschland
- Wo genau befindet sich die Zugspitze in Deutschland?
- Wie kommt man auf die Zugspitze?
- Mit der Seilbahn auf die Zugspitze
- Eine Fahrt mit der Zugspitze Zahnradbahn
- Zugspitze Wanderung Routen
- Sehenswürdigkeiten auf der Zugspitze
- Zugspitze Wetter – Was anziehen?
8 Fakten zur Zugspitze
- Die Zugspitze ist der höchste Berg in Deutschland.
- Die Zugspitze ist 2.962 m hoch.
- Deutschland und Österreich teilen sich einen kleinen Teil der Zugspitze.
- Erreichbarkeit der Zugspitze durch Seilbahn, Zahnradbahn oder zu Fuß
- Am Fuße der Zugspitze liegt der Eibsee.
- Direkt neben der Zugspitze liegt die Alpspitze mit einer Höhe von 2.628 m.
- Etwa 500.000 Menschen besuchen die Zugspitze pro Jahr.
- Von der Zugspitze kannst du auf vier Länder blicken.
Der höchste Gipfel in Deutschland
Warum ist die Zugspitze so berühmt und ein beliebtes Ausflugsziel in Bayern? Diese Frage ist ganz leicht zu beantworten. Mit einer Höhe von 2.962 m ist die Zugspitze nun einmal der höchste Berg in Deutschland.
Damit ist die Zugspitze im Vergleich mit dem Brocken (Höhe von 1.142 m) über doppelt so hoch als die Erhebung im Harz. Dicht gefolgt wird die Zugspitze übrigens vom Hochwanner im Wettersteingebirge mit 2.744 m und dem Watzmann im Nationalpark Berchtesgaden mit 2.713 m.
Wo genau befindet sich die Zugspitze in Deutschland?
Das Zugspitzmassiv liegt im südlichen Bayern, etwa 11 km von Garmisch-Partenkirchen entfernt – direkt an der Grenze zu Österreich. Ein kleiner Teil der Bergspitze liegt sogar auf österreichisches Territorium. Spätestens bei einem Besuch ganz oben auf der Zugspitze kannst du auf dem Westgipfel zwischen beiden Ländern ganz einfach hin und her wandeln.
Wie kommt man auf die Zugspitze?
Es gibt diverse Möglichkeiten um den Gipfel der Zugspitze zu stürmen. Du kommst auf den höchsten Berg Deutschlands entweder mit der Seilbahn (von Deutschland und von Österreich aus), mit der Zahnradbahn oder sogar zu Fuß. Egal für welchen Weg du dich entscheidest, es ist in jedem Fall ein Erlebnis. Ich habe mich dafür entschieden nach oben mit der Seilbahn zu fahren und auf dem Rückweg die Zahnradbahn zu nehmen.
Direkt mit dem ersten Zug von Garmisch-Partenkirchen habe ich mich auf den Weg in Richtung Zugspitze gemacht. Der Zug bringt dich mit einem Halt am „Hausberg“, „Kreuzeck-Alpspitzbahn“ und „Hammerseck“ direkt nach Grainau. Während der Fährt kannst du bereits immer wieder einen Blick auf die Zugspitze erhaschen.
In Grainau steigst du in die Zahnradbahn um. Diese legt auf dem Weg zur Zugspitze einen Stopp am Eibsee ein. Du hast nun die Wahl. Bleibst du in der Zahnradbahn oder nimmst du die Seilbahn auf den Gipfel der Zugspitze?
Für ein abwechslungsreiches Erlebnis empfehle ich dir auf jeden Fall beide Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen. Natürlich kannst du dich auch dafür entscheiden, mit der Seilbahn oder Zahnradbahn nach oben zu fahren und den Weg zurücklaufen oder genau umgekehrt.
Mit der Seilbahn auf die Zugspitze
Die Talstation der Zugspitzbahn befindet sich nur wenige Meter vom Eibsee entfernt. Ein Vorteil hat die Fahrt mit der Seilbahn in jedem Fall. In nur etwa 10 Minuten erreichst du mit der Gondel die Bergspitze. Schneller gelangst du nicht auf den Gipfel. Während der Fahrt genießt du den wunderbaren Blick auf der Bergwelt und auch auf den Eibsee, der in Fahrtrichtung nach oben zu deiner rechten Seite liegt. Es ist sogar von Vorteil, wenn du als letztes in die Gondel steigst, dann hast du nämlich die beste Sicht auf den Bergsee mit dem karibischen Flair.
Beeindruckend ist auch, wenn du dem Gipfel der Zugspitze immer näherkommst und sich der Schatten der Gondel in den Felsen abzeichnet. Das ist bis heute einer meiner liebsten Fotos der Zugspitze, die ich dort gemacht habe.
Etwas schwindelfrei bzw. einen ruhigen Magen solltest du ebenfalls haben. Die Seilbahn macht nämlich einen kleinen „Hüpfer“ bei der ersten Seilbahnstütze. Das wird gerne vom Seilbahnbegleiter verschwiegen. Es ist ein wenig wie Achterbahnfahren, kommt aber nur einmal während der gesamten Fahrt vor.
Informationen zur Seilbahn Zugspitze
- Fahrdauer: 10 Minuten
- Zugspitze Ticket Preis Berg- und Talfahrt: 63 Euro für Erwachsene (als Zugspitz-Rundreise wahlweise mit Seilbahn oder Zahnradbahn)
- Zugspitze Ticket Preis Berg- oder Talfahrt: 37,50 Euro für Erwachsene
- Zugspitze Tickets können bereits am Bahnhof Garmisch (Fahrt bis zur Seilbahn ist inklusive), an der Seilbahnstation am Eibsee oder online gekauft werden.
- Fahrtzeiten: September bis Juni von 08:30 bis 16:45 Uhr und Juli bis August von 08:00 bis 17:45 Uhr
- Abfahrtszeiten alle halbe Stunde
- Letzte Bergfahrt: 30 Minuten vor Betriebsende
Eine Fahrt mit der Zugspitze Zahnradbahn
Ebenfalls fast bis zum Zugspitzgipfel gelangst du hin oder auch wieder zurück mit der Zahnradbahn. Bis zum 21. Dezember 2017 war diese die einzige Möglichkeit, neben einer Wanderung, auf den Gipfel der Zugspitze auf deutscher Seite zu gelangen.
Dabei blickt die Zahnradbahn auf eine über 90-jährige Geschichte zurück. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts gab es erste Ideen für eine Zugstrecke auf die Zugspitze, weitere Pläne 1907 und eine Konzession 1913. Baubeginn war allerdings erst im Herbst 1928. Die Einweihung der Zahnradstrecke erfolgte bereits knapp 2 Jahre später, am 8. Juli 1930, pünktlich zum Beginn der Passionsfestspielen in Oberammergau.
Die Strecke unterteilt sich insgesamt in drei Bauabschnitte. Der erste Abschnitt erfolgt auf einer Strecke von 10,7 km vom Bahnhof Garmisch bis Grainau, ab wo die Bergstrecke mit dem Zahnradbetrieb beginnt und bis zum Eibsee führt. Vom Eibsee bis zur Haltestelle Riffelriß ist der zweite Bauabschnitt 6,7 km lang und führt bis auf einen kleinen Tunnel von 67 m durch offenes Gelände. Der letzte Teil der Strecke führt durch einen 4.446 m langen Tunnel bis zum Gletscherbahnhof auf dem Zugspitzplatt. In diesem Streckenabschnitt werden alleine über 1.000 Höhenmeter überwunden. Um von dort weiter zu den Panorama- und Aussichtsterrassen zu gelangen, bedarf es dann noch einer Fahrt mit der Gletscherseilbahn.
Ich habe für meinen Rückweg von der Zugspitze die Zahnradbahn gewählt, einfach um alle Möglichkeiten einer Zugspitz-Rundreise einmal zu erleben. Die Fahrt mit der Zahnradbahn dauert etwa 45 Minuten und ist damit deutlich länger als mit der Zugspitz-Seilbahn.
Persönlich finde ich die Aussicht weniger spektakulär als mit der Seilbahn. Nur für einen kurzen Moment kannst du zum Beispiel einen Blick auf den schönen Eibsee erhaschen. Dennoch ist es natürlich etwas Besonderes mit so einer historischen Bahn zu fahren.
Informationen zur Zahnradbahn
- Fahrdauer: 45 Minuten
- Zugspitze Ticket Preis Berg- und Talfahrt: 63 Euro für Erwachsene (als Zugspitz-Rundreise wahlweise mit Seilbahn oder Zahnradbahn)
- Zugspitze Ticket Preis Berg- oder Talfahrt: 37,50 Euro für Erwachsene
- Zugspitze Tickets können bereits am Bahnhof Garmisch (Fahrt von dort bis Grainau inklusive), in Grainau bzw. an allen Bahnhöfen der Bayrischen Zugspitzbahn oder online gekauft werden.
- Fahrtzeiten: täglich ab 08:15 Uhr von Garmisch, 08:30 Uhr von Grainau und 08:45 Uhr von Eibsee, letzte Fahrt vom Zugspitzplatt um 16:30 Uhr
Zugspitze Wanderung Routen
Viele Wege führen nach Rom aber nur wenige auf die Zugspitze. Bereits vor der Eröffnung der Zahnradbahn im Jahr 1930, bestiegen bereits rund 150.000 Menschen den Gipfel der Zugspitze. Der erste unter ihnen war übrigens Josef Naus im Jahr 1820. Auch du selbst kannst den Deutschlands höchsten Berg zu Fuß erwandern und dabei in die Fußstapfen der ersten Zugspitzbesteiger treten. Hier sind zwei mögliche Wanderrouten zur Zugspitze.
Kennzeichnung Schwierigkeitsgrad der Bergwege
- Blauer Kreis: einfach
- Roter Kreis: mittelschwer
- Schwarzer Kreis: schwer
- Schwarzes Dreieck: alpine Route
Wanderung zum Zugspitzplatt über Reintal
Die etwa 21 km lange Wanderung über das Reintal ist die wohl einfachste aber wiederum auch weiteste Route. Auch, wenn hier von einer einfachen Route die Rede ist, ist sie keinesfalls zu unterschätzen. Für diese Zugspitze Wanderung solltest du mindestens 8 bis 9 Stunden einplanen.
Du startest deine Wanderung auf einer Höhe von 730 m am Skistadion von Garmisch-Partenkirchen. Der Weg führt dich nach der Partnachklamm bis zur Bockhütte. Danach geht es auf dem etwas ansteigenden Bergweg zur weiter Reintalangerhütte, welche auf 1.370 m liegt. Von dort aus verläuft der Weg steiler bergauf durchs Brunntal bis zur Knorrhütte auf 2.057 m. Schließlich gelangst du von dort auf das Zugspitzplatt bis zur Station Sonnalpin. Die restlichen Wandermeter führen in eine steile Schutt- und Schrofenflanke von der du zum Zugspitzgipfel gelangst.
Der Wanderweg im Überblick
- Skistadion Garmisch-Partenkirchen bis Bockhütte etwa 8,9 km
- Bockhütte bis Reintalangerhütte etwa 5,2 km
- Reintalangerhütte bis Knorrhütte etwa 3,3 km
- Knorrhütte bis Station Sonnalpin etwa 3 km
- Station Sonnalpin bis Zugspitzgipfel etwa 600 m
Zugspitze Wanderung über Höllental
Mit einer Länge von etwa 9 km ist die Wanderung über das Höllental um einiges kürzer als über das Reintal, dafür aber um einiges anspruchsvoller. Dennoch gehört diese Zugspitze Wanderung zu den beliebtesten und abwechslungsreichsten Anstiegen auf den Zugspitzgipfel. Für diesen Wanderweg solltest du mindestens 4 bis 5 Stunden, wenn nicht sogar länger, einplanen.
Der Wanderweg bzw. der Anstieg startet in Hammersbach auf 758 m und führt dich durch die spektakuläre Höllentalklamm bis zur Höllentalangerhütte auf bereits 1.381 m. Von dort aus geht es weiter über den Höllentalanger bis zum ersten Steilaufschwung an der „Leiter“.
Nun ist Klettergeschick von dir gefragt. Du überquerst ein mit Stahlstiften in einer Felswand befestigtes Brett, folgst dem Weg vorbei am „Grünen Buckel“ und gelangst zum Höllentalferner. Hier solltest du nicht nur festes und drittsicheres Schuhwerk an den Füßen, sondern auch eine Gletscherausrüstung (Steigeisen, Eispickel, Seil und Rettungsmaterial) im Rucksack mit dabeihaben. Für offene Gletscherspalten, die hier auftreten können, ist mindestens ein Steigeisen notwendig.
Wenn du das Höllentalferner hinter dir gelassen hast, führt ein mittelschwerer Klettersteig auf den Gipfel der Zugspitze.
Sehenswürdigkeiten auf der Zugspitze
Von der großen 360 Grad Panorama-Aussichtsterrasse auf der Zugspitze hast du an klaren Tagen bis zu 250 km Fernsicht. Dabei hast du einen wirklich atemraubenden Blick auf den zauberhaften Eibsee und auf die umliegende Bergwelt. Über 400 Alpengipfel aus Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz sind zu sehen. Nicht umsonst wird ein Vierländer-Panoramablick versprochen, der sich auf der Zugspitze erfüllen kann. Und es gibt noch einiges mehr auf Deutschlands höchsten Gipfel zu entdecken.
Gipfelkreuz auf der Zugspitze
Wie so viele Berge im Alpenraum hat auch die Zugspitze ein eigenes Gipfelkreuz. Es ist für viele Besucher der Höhepunkt am Ende der Wanderung auf die Zugspitze. Das goldene Gipfelkreuz ist mit einer stattlichen Höhe von 4,88 m nicht zu übersehen und befindet sich am Ostgipfel.
Das erste Gipfelkreuz wurde 1851 auf dem Westgipfel aufgestellt und später auf den Ostgipfel umgesiedelt. Im Jahr 1993 wurde das Gipfelkreuz durch original getreue Kopie ersetzt und aufgrund von Wettereinflüssen 2009 restauriert.
Kapelle Mariä Heimsuchung
Mit der Kapelle „Mariä Heimsuchung“ auf dem Zugspitzplatt befindet sich auf einer Höhe von 2.600 m Deutschlands höchstgelegenes Gotteshaus. Durch die Inbetriebnahme der Bayrischen Zugspitzbahn in 1930 sollte es möglich sein, dass an der Endstation an allen Sonn- und Feiertagen Gottesdienst gehalten werden konnte.
Gebaut wurde die Zugspitzkapelle allerdings erst 1980. Eingeweiht wurde die kleine Marienkapelle dann 1981. Dass es auf der Zugspitze überhaupt eine Kapelle gibt ist dem Ehepaar Fritz und Maria Kittsteiner aus Garmisch-Partenkirchen zu verdanken, welche „Mariä Heimsuchung“ stifteten.
Die Zugspitzkapelle ist täglich geöffnet. Bei guter Witterung finden im Sommer sogar Gottesdiente beider Konfessionen – evangelisch und katholisch – statt. Wer mag kann sich sogar in der kleinen Kapelle trauen lassen.
Umweltforschungsstation Schneefernerhaus
Auf der Südseite unterhalb des Gipfels der Zugspitze befindet sich auf 2.650 m Höhe die Umweltforschungsstation Schneefernerhaus. Mit der Eröffnung der Zahnradbahn wurde das Gebäude ursprünglich als Hotel gebaut und bis zum Anfang der 90er Jahre für solche touristischen Zwecke genutzt. Danach wurde das Hotel vom Freistaat Bayern zu einer Umweltforschungsstation umgebaut und 1999 in Betrieb genommen.
Übernachtungen sind heute im Schneefernerhaus wieder möglich, allerdings nicht für private Zwecke. Die 40 Betten stehen ausschließlich Wissenschaftlern zur Verfügung.
Gletscher auf der Zugspitze
Der auf dem Zugspitzplatt befindliche Gletscher haben viele bei ihrem ersten Besuch auf der Zugspitze vermutlich nicht auf dem Zettel. Dabei kommst du nirgendwo sonst in Deutschland so nah und einfach an einen Gletscher heran als auf der Zugspitze. Hinzu kommt, dass es der größte Gletscher in Deutschland ist.
Nur etwa 15 Gehminuten vom Sonnalpin entfernt befindet sich der GletschErlebnisWeg. Auf fünf interaktiven Stationen können Besucher in eine Welt geformt aus Schnee und Eis eintauchen.
Außerdem werden täglich um 11:00 und 13:30 Uhr kostenfreie Gletscherführungen angeboten. Treffpunkt ist der am Souvenirkiosk bzw. Haupteingang des Restaurants Sonnalpin. Eine Führung dauert etwa 45 Minuten.
Zugspitze Wetter – Was anziehen?
Auf Grund der grandiosen Höhe kann es auf der Zugspitze auch im Sommer mitunter sehr kühl sein. Du solltest bestenfalls am Tag vor deinem Besuch in eine Wetterapp schauen, wie die Wetterbedingungen hoch oben auf dem Berg sind. Auch wenn im Tal angenehme warme Temperaturen sind, ist es oben auf der Zugspitze deutlich frischer. Es empfiehlt sich deshalb etwas Längeres zu tragen oder zum Überziehen mit zu nehmen. Immerhin liegt auf der Zugspitze auch im Sommer Schnee.
Bei meinem Besuch Ende Mai hatte ich mit strahlendem Sonnenschein, freier Sicht bis zum Horizont und Temperaturen um die 4 Grad Glück. Dabei hatte ich lange Hosen, einen Fließjacke und darüber eine leichte Jacke an. Als Frostbeule hatte ich sogar ein paar Handschuhe und ein Halstuch dabei.
Nur einen Tag später schneite es auf der Zugspitze, es herrschten Temperaturen um die -4 Grad und die Sicht war ebenfalls extrem eingeschränkt.
Über die Autorin / Autoren
Bereits seit 20 Jahren ist Berlin meine Wahlheimat und ich liebe die abwechslungsreichen Facetten der Stadt. Regelmäßig zieht es mich zusammen mit meiner Kamera aber auch in die nahe Umgebung oder in die Ferne!
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